Zusätzlicher Defibrillator bei der Feuerwehr Günzburg

Ein modernes Gerät, welches in höchster Not hilft Leben zu retten, nahm bei der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg Einzug.

Sie sind oft die Ersten, die nach Alarmierung am Einsatzort eintreffen. Die Feuerwehren. Dabei zählen auch so genannte First Responder Einsätze zum Einsatzspektrum, immer dann, wenn der Rettungsdienst voraussichtlich eine etwas längere Anfahrt zur Einsatzstelle hat und der Patient dringend schnelle Hilfe benötigt. Bei Bränden und bei Unfällen, gleich welcher Art, geht es immer wieder um Menschenleben. Aus diesem Grund sollten auf einem modernen Feuerwehrauto längst nicht mehr nur Schläuche, Scheren, Spreizer und andere typische Feuerwehr-Gerätschaften vorgehalten werden, sondern auch medizinische Ausstattung, wie Notfallkoffer und eben auch ein Defibrillator. Auch die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Feuerwehrfrauen und -männer wird zunehmend um den Punkt der medizinischen Erstversorgung von erkrankten und verletzten Personen erweitert, womit eine wachsende Verantwortung für die Feuerwehren einher geht

Seit mehreren Jahren werden auf bestimmten Fahrzeugen der Günzburger Wehr zwei Defibrillatoren (DEFI) mitgeführt, welche beim Ausrücken bzw. Eintreffen zu den Ersten zählen. Seit 20.09.2021 ist eines der modernsten Geräte auf dem Markt auf dem City-Löschfahrzeug, dem 40/1 verlastet. Der DEFI, welcher von Fabian Lindinger von der Firma SIMple medics der Wehr geliefert wurde, dient neben den genannten Fällen auch dem Eigenschutz, wie der 1. Kommandant der Günzburger Feuerwehr erklärt. Denn auch die Wehrmänner und -frauen sind nicht unerheblichen Gefahren ausgesetzt. Wie wichtig eine qualitativ hochwertige Wiederbelebung und frühzeitige Defibrillation sein kann, zeigte ein Vorfall aus der jüngeren Vergangenheit in Günzburg, bei dem ein junger Feuerwehrmann nach einem Einsatz selbst einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hatte und es plötzlich in den eigenen Reihen um Leben und Tod ging (wir berichteten).

 

DEFI ist on Air vernetzt

DEFI Feuerwehr Guenzburg
Foto: Mario Obeser

Das über Mobilfunk oder WLAN vernetzte Gerät ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder gleichermaßen einsetzbar. Der High End Defibrillator bietet die Möglichkeit der Analyse des Herzrhythmus während der laufenden Wiederbelebungsmaßnahmen, was zu einer deutlichen Steigerung der Reanimationsqualität führen kann. Man muss also keine Pause beim Drücken auf den Brustkorb des Patienten mehr machen, damit der DEFI wie bisher eine Analyse durchführen kann. Zudem prüft das Gerät die Stärke des Drückens bei der Reanimation und gibt gegebenenfalls Anweisungen tiefer zu drücken. Ein eingespielter Ton gibt dabei noch wertvolle Unterstützung, um den Takt vorzugeben. Eine „clear voice“ Funktion passt die Ausgabelautstärke des DEFIs an die Umgebungslautstärke an.

 

 

Vernetzung mit Rettungsdiensten und Kliniken möglich

Auch wenn es in der Region noch keine Schnittstelle gibt, bietet das Gerät die Möglichkeit sich mit Rettungsdiensten und Kliniken zu vernetzen, wodurch die entsprechenden Kräfte bereits auf der Anfahrt Informationen zum Patientenzustand in Echtzeit erhalten können.

Die in einer Kassette untergebrachten Elektroden des Defibrillators sind optimal auf die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten abgestimmt, da diese am Patienten verbleiben können und einfach an das Gerät des Rettungsdienstes umgesteckt werden können. Durch die Onlineüberwachung des Gerätes und den damit verbundenen Full-Service der Firma SIMple medics entfallen die gesetzlich vorgeschriebenen Gerätechecks und es muss nicht mehr auf Verfallsdaten von Elektroden oder Akku geachtet werden, da entsprechender Ersatz ganz automatisch vorab geliefert wird.

Daten werden gespeichert

Im Einsatzfall speichert das moderne Gerät alle wichtigen Daten und stellt diese umgehend drahtlos zur Verfügung, was bei einer Nachbesprechung des Einsatzes wertvoll ist.
In regelmäßigen Schulungen werden die Feuerwehrfrauen und Männer auch an den Defibrillatoren geschult, um im Ernstfall schnell und professionell helfen zu können.

Quelle: www.bsaktuell.de / Fotos: Mario Obeser