Im Kreis Günzburg, in Waldstetten, einer Marktgemeinde bei Ichenhausen, kam es am heutigen Freitagabend, den 24.04.2020, zu einem Großbrand einer Lagerhalle.
Gegen 18.19 Uhr wurden umfangreich Einsatzkräfte der Feuerwehr zu einem Vollbrand einer Lagerhalle am südlichen Ortsrand von Waldstetten in die Hausener Straße alarmiert. Ebenso der Rettungsdienst, das THW und die Polizei.
Eine etwa 36 x 20m große Lagerhalle, in der eine größere Menge Stroh, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte, Dieseltanks, Reifen und Weiteres lagerte, brannte in voller Ausdehnung. Die tiefschwarze Rauchsäule war viele Kilometer weit zu sehen. Ein Augenzeuge konnte diese im rund 20 Kilometer entfernten Thannhausen noch deutlich erkennen.
Die Feuerwehren teilten die Einsatzstelle in drei Abschnitte auf. Der erste Abschnitt kümmerte sich um die Wasserversorgung. Da der Hydrant vor Ort nicht ausreichte, wurde von den Feuerwehren Kleinkötz und Krumbach eine lange Schlauchstrecke, mit einer Länge von rund 1,7 Kilometer zur Günz, einem Fluss, gelegt. Es kamen Landwirte mit Fässern vor Ort, so dass auch hier nochmals rund 60.000 Liter Wasser zur Verfügung standen. Ebenso wurden zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung gebildet. Von der Südseite der Halle bekämpfte die Feuerwehr Ichenhausen mit den zugeordneten Wehren die Flammen. Von der östlichen Seite der Lagerhalle waren die Feuerwehr Günzburg mit weiteren Unterstützungswehren eingesetzt. Weitere Feuerwehen schirmten die benachbarte Halle einer Elektrofirma mit mehreren Strahlrohren gegen die thermische Hitzestrahlung ab, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern und die Strahlungshitze zu mindern. Diese Halle ist rund 10 Meter vom Brandobjekt entfernt.
Alles, was in der Halle gelagert war, als auch die im Außenbereich an der Halle gelagerten und stehenden Gerätschaften wurden durch den Brand komplett zerstört. Es waren auch mehrere wuchtige Explosionsgeräusche zu hören, die vermutlich von den platzenden Reifen in der Halle stammten, bzw. von berstenden Fässern. Dabei flog ein Blechteil mit hoher Geschwindigkeit gegen die Drehleiter der Feuerwehr Ichenhausen, was in das Fahrzeug in kleines Loch schlug. Glücklicherweise wurde keine Einsatzkraft getroffen.
Die Nachlöscharbeiten werden sich voraussichtlich bis in die Morgenstunden hinziehen, das das Stroh und weiteres Brandgut nach und nach aus der Halle geholt werden muss, im die Flammen und Glutnester vollständig ablöschen zu können.
Es waren rund 300 Einsatzkräfte der Feuerwehren Waldstetten, Hausen, Ichenhausen, Oxenbronn, der Drohneneinheit der UG-ÖEL Günzburg, Günzburg, Denzingen, Kleinkötz, Krumbach, Stoffenried, Rieden/Kötz, Hochwang, THW Krumbach, THW Günzburg, Unterrohr und Deubach, des Rettungsdienstes, der mit drei Rettungswägen, einem Notarztfahrzeug und einem Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort war, der Kreisfeuerwehrinspektion Günzburg und des THW OV Günzburg im Einsatz. Auch Kreisbrandrat Stefan Müller kam an die Einsatzstelle.
Da bei dem Brand ein Stromverteiler in Mitleidenschaft gezogen wurde, war ein Teil der Marktgemeinde zweitweise ohne Strom.
Zur Spurensicherung und ersten Ermittlungen der Brandursache kamen Beamte des Kriminaldauerdienstes aus Memmingen zum Einsatz. Zurzeit kann die Brandursache noch nicht näher eingegrenzt werden. Die weiteren Ermittlungen werden vom Fachkommissariat der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm geführt. Die Schadenshöhe wird aktuell auf rund 300.000 Euro beziffert.
Quelle: www.bsaktuell.de / Foto: Mario Obeser