Im Günzburger Klingelpark ist gestern am späten Vormittag der Blindgänger einer Stabbrandbombe gefunden worden. Das zwei Kilogramm schwere und circa 40 Zentimeter lange Teil wurde zur Entschärfung nach Oberschleißheim bei München gebracht. Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Außerdem fand das Sprengkommando an drei Stellen Eisenschrott beziehungsweise Metallteile.
Da zunächst nicht klar war, ob eventuell eine gefährliche Sprengbombe im Boden lauert, bildete sich im Gerätehaus der Feuerwehr Günzburg ein Einsatzstab. Während der Räumungsaktion im Klingelpark entwarfen Vertreter von Stadt, Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Landratsamt einen Notfallplan, der dann aber nicht umgesetzt werden musste. Er sah vor, im Ernstfall das Wahl-Linderschen Altenheim vollständig zu evakuieren und die 120 Bewohner vorübergehend im Kreisaltenheim Burgau unterzubringen.
Etwas anderes wäre es gewesen, wenn eine Sprengbombe entdeckt worden wäre. „Die hätte an Ort und Stelle entschärft müssen. Dazu hätten wir das gesamte Umfeld im Radius von 300 Metern räumen müssen“, berichtete Stammer. Um keine Zeit zu verlieren, bildete sich ein Krisenstab. Das zehnköpfige Gremium aktivierte das Rote Kreuz, das Fahrdienste und Rettungswagen organisiert hätte, es verständigte ein Busunternehmen und die Rebayhalle. Dort wären Anlieger vorübergehend untergebracht worden.
Auch Polizei und Feuerwehr stand Gewähr bei Fuß. „Ich hätte Großalarm ausgelöst und sämtliche Stadtteile einbezogen“, so Stadtbrandmeister Senser. Zusammen mit der Polizei hätten die Hilfskräfte Straßensperren errichtet und den Anwohnern „Hausbesuche“ abgestattet. Am Ende wurden jedoch keine Kräfte in Marsch gesetzt.
Die Stadt überlegt nun, auch den restlichen Klingelpark nach möglichen Bomben abzusuchen.
Quelle: www.augsburger-allgemeine.de – Stand: 08.06.2010 – 18:52 Uhr