Von Wilhelm schmid
Wallenhausen/Stoffenried „Absturz eines Heißluftballons im Wald zwischen Wallenhausen und Stoffenried“ – mit dieser Nachricht wurden am Sonntagabend zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei aus den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg alarmiert. Doch nach intensiver Suche stellte sich heraus: Offenbar hat es den Absturz nie gegeben.
Ein Anrufer hatte über Notruf mitgeteilt, er habe von seinem Haus in einem Ellzeer Ortsteil aus mit dem Fernglas beobachtet, wie ein Heißluftballon ungewöhnlich schnell zu Boden gegangen sei. Der Ballon müsse wohl abgestürzt sein. Die vermutete Absturzstelle, so der Anrufer weiter, liege wohl nordwestlich von Hausen in dem dortigen großen Waldgebiet.
Unverzüglich flog der Ulmer Rettungshubschrauber „Christoph 22“ über das fragliche Gebiet, konnte aber nichts feststellen. Währenddessen trafen sich zahlreiche Feuerwehrkräfte beim Gerätehaus in Wallenhausen und die ersten Fahrzeuge nahmen die Suche auf. Eine Polizeistreife befragte auch den Anrufer, der seine Beobachtung durchaus glaubhaft bestätigte. Polizei und Feuerwehr konnten ihn bald beruhigen: Es müsse sich um eine optische Täuschung gehandelt haben.
Dafür gab es mehrere Hinweise: Laut Kreisbrandinspektor Wilhelm Schneider aus Weißenhorn, der die Feuerwehr-Einsatzleitung innehatte, waren außer dem Anruf aus Ellzee keine weiteren Meldungen eingegangen. „Man kann auch davon ausgehen, dass jeder Ballon ein Begleitfahrzeug hat. Dessen Besatzung hätte sicherlich sofort Alarm ausgelöst, wenn sie einen Absturz des Ballons festgestellt oder den Kontakt zum Ballon verloren hätten“, so Schneider. Außerdem, da waren sich Polizei und Feuerwehr einig, hätte der Absturz eines Ballons aller Wahrscheinlichkeit nach einen Flächen- oder Waldbrand ausgelöst. Immerhin waren wegen der herrschenden Trockenheit bereits seit mehreren Tagen Luftbeobachter zur Waldbrandüberwachung in Nordschwaben unterwegs. Auch die farbige Hülle des Ballons hätte vom Rettungshubschrauber aus gesichtet werden müssen.
Trotzdem gingen die Einsatzkräfte auf Nummer sicher: Die Polizei hatte einen Hubschrauber aus München angefordert, der mit einer Wärmebildkamera das Waldgebiet absuchte. Als auch diese Aktion ohne jeden Erfolg blieb, ging die Einsatzleitung endgültig davon aus, dass der Ballon wohl doch planmäßig gelandet und von seinem Begleitfahrzeug aufgenommen worden war, noch ehe der Rettungshubschrauber mit seinem ersten Suchflug begonnen hatte.
Quelle: www.augsburger-allgemeine.de – Stand: 26.04.2010 – 19:53 Uhr