Szenario: Kerosin gelangt nach Unfall in Günz und Donau
 Von unserem Mitarbeiter
Dieter März
Landkreis
Für die alljährlich im Landkreis Günzburg stattfindende  ÖlschadensbekämpfungsÜbung, vom Gesetzgeber nach dem Bayerischen  Katastrophenschutzgesetz als Pflichtübung vorgeschrieben, wurde diesmal als  Einsatzbereich der Feuerwehrinspektionsbezirk Günzburg ausgewählt. Das  Übungsszenario, ausgearbeitet von Kreisbrandinspektor Gerhard Hillmann,  beinhaltete die Beschädigung der Nato-Pipeline durch Baggerarbeiten.
In der Folge gelangten größere Mengen Kerosin zunächst in die Günz und im weiteren  Verlauf in die Donau. Nachdem es sich bei dieser Einsatzlage um ein  Großschadensereignis, aber noch knapp unterhalb der Katastrophenschwelle,  handelte wurde als Einsatzkoordinierungsstelle vor dem Sportheim in Wasserburg  eine „örtliche Einsatzleitung (ÖEL)“ der Katastrophenschutzstelle des  Landratsamtes Günzburg aufgebaut. Als für alle Einsatzkräfte weisungsbefugt,  fungierte bei diesem Einsatz als örtlicher Einsatzleiter (ÖEL) Reinhold Brenner  vom THW in Günzburg.
Für die am Samstag gegen 13 Uhr, zum Teil vom Mittagessen  abberufenen, alarmierten 102 Einsatzkräfte der Wehren aus Bubesheim, Burgau,  Burtenbach, Ettenbeuren, Großkötz, Günzburg, Kleinkötz und Leipheim galt es, so  schnell wie möglich das sich auf den Gewässern befindliche Kerosin aufzustauen  und gleichzeitig die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen in die Wege zu leiten.  Mittels 19 Fahrzeugen und sieben weiteren Spezial-Anhängern rückten die  Hilfskräfte der „Katastrophe“ zu Leibe. In Anbetracht dessen, dass sich die  Schadenslage über einen größeren Bereich erstreckte, wurden die drei  Einsatzstellen Abschnittsleitern zugewiesen die sich aus den Kreisbrandmeistern  Erwin Berchtold, Albert Müller und dem Kommandanten der Leipheimer Wehr Thomas  Stuhler zusammensetzten.
Wenige, kleinere Pannen
Bereits 14 Minuten nach der Alarmierung hatten die Floriansjünger aus Kötz die erste Ölsperre auf der Günz, bei der Brücke der Verbindungsstraße von Kleinkötz nach Großkötz, ausgebracht. Unmittelbar danach brachte die Feuerwehr Günzburg, in der Nähe des Sportheims Wasserburg, ihr Schlauchboot zu Wasser und begann ebenfalls mittels eines 30 Meter langen Schlauches mit den Sperrmaßnahmen. Nachdem der Übungsverlauf vorsah, dass das austretende Kerosin zum Teil bereits die eingerichteten Sperrstationen passiert hatte, mussten weitere Kräfte auf der Donau für Abfangmaßnahmen eingesetzt werden.
Das Mittagessen stehen und liegen lassen
Diese, wie sich im Übungsverlauf zeigte, nicht leichte Aufgabe oblag unter anderem den Wehren aus Burtenbach und  Leipheim. Mittels zweier je 200 PS starken Boote wurde in der Nähe der  Donaubrücke der B 16 versucht eine Ölsperre von 200 Metern Länge zwischen den  beiden Donauufern einzurichten. Trotz der geballten PS-Stärken war es, bedingt  durch die starke Fließgeschwindigkeit der Donau, nicht wie vorgesehen und  erforderlich möglich, die Sperre hundertprozentig sicher anzubringen. Das an den  eingerichteten Sperrstationen aufgestaute angenommene Kerosin/Wasser-Gemisch  wurde mittels Spezialgeräten abgepumpt, gefiltert und das verbleibende Kerosin  in Faltbehältern zwischengelagert. Das Wasser wurde wieder dem natürlichen  Kreislauf zugeführt.
Als „Manöverbeobachter“ wurden an den verschiedenen Abschnitten gesichtet: Landrat Hubert Hafner, von der Regierung von Schwaben als Sachbearbeiter Katastrophenschutz Gerhard Beck, vom Landratsamt Günzburg Sachgebietsleiter Brand-und Katastrophenschutz Gernot Korz, von militärischer Seite und für die NATO-Pipeline zuständig als Verbindungsoffizier Hauptfeldwebel Peter Fuhrmann.
Vom Landratsamt Donau-Ries, das in der nächsten Zeit eine  ähnliche Großübung abhalten wird, nahm die Leiterin des dortigen  Katastrophenschutzes Regina Rybka, teil. Seitens der ausrichtenden  Feuerwehrinspektion war neben zahlreichen Kreisbrandmeistern, Kreisbrandrat  Robert Spiller vor Ort.
Im Rahmen der Übungsverlauf-Schlussbesprechung, die witterungsbedingt im Gerätehaus der Feuerwehr Günzburg stattfand, äußerten sich die „Manöverbeobachter“, bis auf wenige, aber kleinere, Pannen äußerst positiv über das gute Zusammenspiel der einzelnen eingesetzten Wehren.
Aus Günzburger Zeitung vom 26. Mai
