Katastrophenschutzübung 2002

brennender Bus Im letzten Jahr fand am 7. September in Remshart eine Katastrophenschutzübung statt. Von der Feuerwehrinspektion wurde der Zusammenstoß zwischen einem Tanklastzug der Bundeswehr sowie einem vollbesetzten Schulbus angenommen. Durch den Zusammenprall stürzt der Schulbus um, mehrere Insassen werden schwer verletzt und eingeklemmt, der Tankwagen schlägt leck, Kerosin läuft in die Kanalisation von dort aus in die Mindel und weiter Richtung Donau. Alarmstufe 6 wurde ausgelöst, Feuerwehren mit Sonderausrüstungen nach und nach alarmiert. Die über 200 Helfer von BRK, Wasserwacht, Feuerwehr und THW hatten alle Hände voll zu tun: Verletzte versorgen und befreien, Brandschutz sicherstellen, mehrere Ölsperren auf der Mindel errichten sowie das aufgestaute Medium abpumpen. Unsere Wehr war mit 4 Fahrzeugen in die Übung eingebunden, um den Tankzug abzudichten, ausgelaufenes Kerosin aufzufangen und den Tanklastzug umzupumpen. Als Höhepunkt wurde der Gelenkomnibus anschließend in einer Kiesgrube kontrolliert angezündet. Die enorme Hitze- und Rauchentwicklung innerhalb weniger Minuten brachte nicht nur die jüngeren Feuerwehrmänner ins Staunen. Bei der Manöverkritik lobten die Schiedsrichter den guten Aufbau und das Zusammenwirken der einzelnen Hilfskräfte. Auch die Helfer zeigten sich sehr zufrieden mit der sehr realitätsnahen Übung, denn dies war in der Vergangenheit oftmals leider nicht so. Hier gilt es ein Lob an die Feuerwehrinsektion, mit dem neuen Kreisbrandrat Robert Spiller, auszusprechen.

Hier noch der Artikel aus der Günzburger Zeitung:

Horror-Unfall erwies sich als Großübung
Rettungskräfte wurden am Samstag zu Katastropheneinsatz gerufen – Schulbus und Tanklastzug „stießen zusammen“


von unserem Mitarbeiter Franz J. Paul

In dieser Kurve in Remshart "verunglückte" zu Übungszwecken am Samstagvormittag ein Schulbus. Das Szenario wirkt täschend echt, als die Einsatzkräfte eintrafen. Bild: Paul Mitten in der kleinen Kammelortschaft Remshart passiert es: Ein Bus prallt auf einen Tanklastwagen, kippt um. 18 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Aus dem leck geschlagenen Lastwagentank läuft Flugbenzin in die Kammel. Dies war das Szenario einer großen Katastrophenschutzübung der Rettungsdienste am Samstag.

Landrat Hubert Hafner und Kreisbrandrat Robert Spiller sind von der ersten Minute am Einsatzort und erleben das eindrucksvolle Inszenario des Schreckens in allen Einzelheiten mit. Um 10.02 Uhr alarmieren die Sirenen im nördlichen Landkreis die Feuerwehren. Und sieben Minuten späte, sichert die örtliche Wehr, kurz darauf auch die Truppe aus Rettenbach, die Zufahrtsstraßen.
Durch kommt nun nur, wer sich durch Uniform, Rettungsfahrzeug und Gerätschaften als Helfer ausweist. Die Offinger Feuerwehrleute sind es. Ab 10.11 Uhr rückt ihr Team an der Unfallstelle vor. Vater Erwin und Sohn Thomas Killewald sehen und hören: Im Lastwagen, es ist ein Schulbus, liegen schwerverletzte Kinder, stöhnen spielgerecht und rufen nach Hilfe.

Rotes Kreuz zu spät verständigt

Bei der Kathastrophenschutz-Übung gab es Verletzten-Darsteller, die von den Rettungskräften versorgt werden mussten. Bild: Paul Und hier, an diesem wichtigen Übungsknoten, der erste Patzer, wie Kreisbrandrat Robert Spiller und BRK-Einsatzchef Reinhold Attenhauser später bei der Manöverkritik gestehen: Das Bayrische Rote Kreuz wurde „erst nach 15 Minuten“ (Attenhauser) verständigt. Offensichtlich warteten beide Hilfsorganisationen auf das Ersuchen der anderen Seite. Ein willkommener Nebeneffekt: Die Floriansjünger, inzwischen längst über das gewaltsam geöffnete Rückfenster im Inneren des Schulbusses, können ihre Ersthelferschulung beweisen.
Später werden sie von den 40 meist ehrenamtlichen BRK-Leuten abgelöst. Das Remsharter Gerätehaus dient den Samaritern als Sammellager. Erst wenn die Verletzungen der 18 Mädchen und Buben, so gut es geht, diagnostiziert und regelgerecht verarztet sind, erfolgt der Weitertransport in die Krankenhäuser. Auch Notfallseelsorger Joachim Böhm aus Günzburg ist an der Übung beteiligt. Er spricht den Opfern gut zu.
Schon bald nach dem angenommenen Zusammenprall erkennt die Einsatzleitung, was sich am Tanklastwagen der Bundeswehr zugetragen. Grünliche Brühe rinnt unaufhaltsam aus dem Boden des Fahrzeugs und bahnt sich ihren Weg in die Kammel und über die Kanalisation und die Fernleitung des Kammeltals in Kläranlage Offingen. Jetzt um 10.15 Uhr schlägt die Stunde des Öleinsatzkommandos unter Kreisbrandinspektor Hubert Krimmbacher. Er fordert weiter Wehren an, die über Ölwehrgeräte verfügen und delegiert sie an die Flussufer zwischen Remshart und Kernkraftwerk.
Spezialisten aus Ettenbeuren, Burgau, Burtenbach, Günzburg und Leipheim haben alle Hände voll zu tun, die auf der Oberfläche dahintreibende gefährliche Flüssigkeit an vier Stellen einzufangen und in die Auffangwannen umzupumpen. Dieser Teil der Übung, überzeugen sich die Beobachter vor Ort, klappt wie bestellt.

Auch das THW wurde angefordert

Erwin und Thomas Killewald von der Offinger Feuerwehr bergen Passagiere aus dem umgestürzten Bus. Bild: Paul So liegt es bei den Streitern wider Verkehrs- und Umweltkatastrophen, allen 245 Helfern nach drei Stunden für ihr engagiertes Vorgehen zu danken. Robert Spiller wendet sich auch an die Truppe des THW, das zwölf Mann abordnete. Hubert Krimbacher vom Öschadenkommando flicht in seine die Bitte um zentrale, weil optimale Aufgabenverteilung ein („am Anfang gingen die Einsätze an der Leitung vorbei“).
Er möchte als lokaler Einsatzbeauftragter die Anstände der dienstlichen Fahrzeugflotte (60 Wagen und 15 Anhänger) der variablen Einsätze wegen vergrößert haben. Polizeisprecher Lothar Jäppelt aus Krumbach bestätigte in der lebensnahen Übung hervorragende Leistungen, VG-Vertreter Alois Brunhuber sah: „Das von den Gemeinden und dem Landkreis gelieferte Gerät genügte den Anforderungen der Praxis.“ Offensichtlich hatten die kritischen Ansätze niemanden die Gulaschsuppe versalzen. Die Helfer sprachen der würzigen Eintopfmahlzeit wacker zu. Sie beauftragten Sonja Brand (Geschäftstellenvize des BRK), den Dank an die Küche weiterzuleiten – im Fall der alle zwei Jahre angesetzten Ölübung an den BRK-Verpflegungszug Leipheim.

Aus Günzburger Zeitung vom 09. September 2002

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