Sieht man sie von außen, wirkt der Bau modern. Schaut man sich die Räumlichkeiten genauer an stellt man schnell fest: Die neue Feuerwache Günzburg bietet über die nächsten Jahrzehnte Platz und Technik, die eine schlagkräftige Feuerwehr in dieser Größe benötigt. Soviel vorab – Günzburg kann stolz sein.
Am 25. Juli 2018 fand der Spatenstich zum Neubau der Feuerwache auf dem Gelände des alten Feuerwehrhauses in der Innenstadt statt. Die Stadt erwarb bereits um Vorfeld ein Nachbargrundstück hin zur Straße €šAm Stadtbach€˜, um die notwendige Fläche zu bekommen. Seit Baubeginn wurden 4.800m³ Erdreich ausgehoben, 2.100m³ Stahlbeton, 240 Tonnen Stahl und über 500m² Glasfläche verbaut. Die Wände sind nahezu überall als Sichtbeton ausgeführt. Die Decken sind Akustikdecken, die den Schall etwas schlucken. Bis zum Jahresende wird die Feuerwehr komplett in die neue Feuerwache einziehen können. Es müssen noch einige Fahrzeughallen gebaut und Kleinigkeiten fertiggestellt werden. Seit April ist sie in Betrieb.
Vor dem Neubau der Feuerwache bestand ein erhöhtes Gefahrenpotenzial auf dem Weg zu einem Einsatz, da die zum Gerätehaus anfahrenden alarmierten Feuerwehrkräfte und die ersten ausrückenden Einsatzfahrzeuge im Einfahrtsbereich sich begegneten. Diese Situation ist nun entschärft, da die anrückenden Kräfte über die Straße am €šAm Stadtbach€˜ auf der rechten Seite auf einen Parkplatz fahren können, dessen Parkflächen im Fischgrätenmuster angeordnet sind. Die Einsatzfahrzeuge rücken nach Fertigstellung der Baumaßnahmen dann auf der gegenüberliegenden Seite, in die Augsburger Straße aus. Ein Begegnungsverkehr findet damit nicht mehr statt.
Das Erdgeschoß steckt voller Technik
Betritt man die Feuerwache über die rechte Außentüre – von der Straße €šAm Stadtbach€˜ – steht man in einem großen Flur, über den Büros im EG erreichbar sind, sich die Treppen zum Keller und Obergeschoß, der behindertengerechte Aufzug und die Türe zum Innenhof sich befindet.
Im Erdgeschoß ist unter anderem die Einsatzzentrale, in der sich zwei gleiche motorisch höhenverstellbare Funkarbeitsplätze befinden. Von dort aus kann über das Fenster sowohl die Fahrzeughalle und der Hofbereich eingesehen werden, was für die Kräfte in der Einsatzzentrale nützlich ist, da sie die Situation sofort erkennen.
Bei einem Alarm wird auf mehreren Alarm-Monitoren im Gebäude verteilt, also auch in den Umkleiden und in der Fahrzeughalle, der aktuelle Einsatz angezeigt, mit der Adresse, an der der Einsatz gemeldet wurde und welche Fahrzeuge dem Einsatz zugeordnet sind. So bekommt zeitgleich jeder Feuerwehrler die jeweils aktuellen Informationen. Zudem wird der Funkverkehr live auf die Lautsprecher in die Fahrzeughalle übertragen und die Navigationsgeräte in den Einsatzfahrzeugen mit der Route zum Einsatzort versorgt, also automatisch aufgespielt. Sollten sich nicht Feuerwehrangehörige in den Räumlichkeiten befinden, kann die Übertragung des Funkverkehrs auch abgeschaltet werden. Aus der Einsatzzentrale kann auch eine Sprechverbindung in die Umkleideräume hergestellt werden. So können die Kräfte noch mit Informationen versorgt werden, oder von dort aus Rückfragen stattfinden. Über eine Kamera kann in der Einsatzzentrale auch gesehen werden, wie viele Kräfte sich aktuell eingefunden haben.
Livebilder aus einem Polizeihubschrauber können angezeigt werden
Direkt neben der Einsatzzentrale, durch eine Glaswand getrennt. ist der Führungsraum, der über eine Durchreiche mit der Einsatzzentrale verbunden ist. Dieser Raum wird bei Großschadenslagen in Betrieb genommen. Dort ist ein großes SmartBoard an der Wand angebracht. Dieses hat mehrere Funktionen. Es dient als Fernseher und Monitor, man kann darauf mit einem Stift schreiben, das Geschriebene ausdrucken, versenden, oder in den großen Schulungsraum im Obergeschoss spiegeln. Das Besondere, es besteht auf dieses große SmartBoard eine Schnittstelle, um bei Bedarf Bilder eines gerade fliegenden Polizeihubschraubers in Echtzeit anzeigen zu können. Damit können die Kräfte umgehend durch den Blick von oben entsprechende einsatztaktische Entscheidungen treffen. In der Ecke steht noch ein weiterer Computerplatz, welcher identisch zu den beiden Plätzen in der Einsatzzentrale ausgestattet ist und beispielsweise – separiert von der Zentrale – Anrufe bei großen Lagen entgegen nehmen kann.
Gegenüber der Einsatzzentrale und des Führungsraumes befindet sich der Aufenthaltsraum für die Gerätewarte, mit einer kleinen Teeküche, einem Tisch mit Sitzgelegenheiten und ein Fernseher.
Im weiteren Verlauf des Flures läuft man direkt auf einen der bereits beschriebenen Alarm-Monitore zu. Hier kann man nun nach rechts direkt in die Fahrzeughalle gehen, oder nach links, wo sich dann die die Türen zur Damenumkleide mit Nasszellen, der linke Gebäudeeingang an der Frontseite (den die Einsatzkräfte im Alarmfall benutzen), jeweils eine Damen- und eine Herrentoilette und die große Herrenumkleide befinden. Jeder Einsatzkraft, auch den Jugendfeuerwehrlern, steht ein Doppelspind mit über Zahlenschloss abschließbarem Fach zur Verfügung, womit sich die Anzahl auf insgesamt rund 120 summiert.
In der Herrenumkleide sind die Spinde in Bereichen unterteilt, so dass beispielsweise alle Dienstgrade nebeneinander sind. Damit reicht ein kurzer Blick, um zu sehen, ob entsprechende Kräfte bereits da, bzw. im Einsatz sind. Ebenso befinden sich Postfächer in der Umkleide, ebenfalls mit Zahlenkombination gesichert, für z.B. Zugführer. In den Umkleideräumen findet ein ständiger Luftaustausch über den Boden zur Decke statt, wodurch hier ein angenehmes Klima herrscht. So trocknet auch feucht gewordene Einsatzkleidung schnell, ohne dass es „muffig“ wird. Im hinteren Bereich der Herrenumkleide befindet sich hinter der linken Türe der Zugang zu den Nasszellen. Über die Türe rechts gelangt man in die Fahrzeughalle. Zwischen den Türen befinden sich Funkgeräte, einer der Alarm-Monitore, mehrere Einsatzpläne, ein Infoboard und der Alarmdrucker, an dem unter anderem das Einsatzfax ankommt.
Die Fahrzeughalle mit Stellplätzen, Prüfplatz, Waschhalle und weiteren Räumen
Aus den Umkleideräumen und dem Flur im EG gelangt man in die Fahrzeughalle. Dort werden bei Fertigstellung 18 Stellplätze, ein Prüfplatz und eine Waschhalle zur Verfügung stehen. Die Waschhalle wird breiter ausgeführt, um die Großfahrzeuge auch vernünftig waschen zu können und ist im Gegensatz zu den anderen Stellplätzen, die zueinander offen sind, durch eine Brandschutzmauer separiert.
Die lichte Ausfahrtshöhe der Hallentore beträgt 5,10 Meter (nach Norm wären es 4,5 Meter). Durch die zusätzlichen 60 cm ist es ohne Probleme möglich, die Wechselladerfahrzeuge in der Fahrzeughalle auf- und abzusatteln. Auch die Ladegeräte ist kompatibel mit allen Fahrzeugen, womit jedes Fahrzeug an jedem Stellplatz abgestellt werden kann, das Ladegerät erkennt die notwendige Ladespannung (12V, 24V oder 230V) automatisch. Damit ist die aktuell gewählte Anordnung der Fahrzeuge nicht in Stein gemeißelt. Diese Ladegräte sind auch mit der Haustechnik verbunden und zeigen eventuelle Lade- und Batterieprobleme an den Bildschirmen in der Einsatzzentrale an. So werden böse Überraschungen im Einsatzfall fast ausgeschlossen.
Wache bleibt auch bei Stromausfall 96-Stunden Einsatzklar
Ebenfalls im Erdgeschoß findet sich auch der Serverraum, das Herz der Haustechnik. Dort stehen zwei tiefe 19-Zoll Schränke (also auf der Vorder- und Rückseite nutzbar) mit verbauter Computer-/ Netzwerk-/ Internet- und Funktechnik. Diese Technik wird über eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) bei einem Stromausfall stetig über ein Diesel-Aggregat, welches im Keller steht, mit Strom versorgt. Damit ist der Betrieb der gesamten Technik im Haus auch bei Ausfall der Stromversorgung für bis zu 96-Stunden garantiert. Auch der Glasfaseranschluss, über den die Wache an das Internet angeschlossen ist, hängt an der USV, wie auch die Lautsprecher-Sirene auf dem Schlauchturm.
Das gesamte Gebäude ist über die Haustechnik komplett steuerbar. So können in jedem Raum die Lichter, die Raumtemperatur, der Sonnenschutz und die Schlösser der Außentüren über die Computer zentral gesteuert werden.
In einem weiteren Raum ist die Atemschutzwerkstatt mit separatem Füllraum für die Atemschutzflaschen. Die Luft, welche im Füllraum in die Atemluftflaschen gedrückt wird, unterliegt ständig einer elektronischen Qualitätsprüfung. Dabei wird die Luftfeuchtigkeit, der CO2 Gehalt, der Sauerstoffgehalt usw. gemessen und überwacht, damit eine gute Luftqualität in den Atemluftflaschen garantiert werden kann. In der Atemschutzwerkstatt werden die Lungenautomaten (die im Einsatz an der Atemschutzmaske angeschraubt werden und die Einatem- und die Ausatemluft regulieren) maschinell gereinigt. Diese werden, wie auch die Masken, mit 65 Grad heißem Wasser gewaschen, damit auch der neuartige Virus zerstört wird. Dies dauert 8 Minuten, ehe dann die Trocknung im Trockenschrank statt findet. Danach können die Geräte dann zusammengebaut und geprüft werden. Nach etwa einer Stunde ist ein gebrauchtes Atemschutzgerät sauber, geprüft, dokumentiert und wieder einsatzklar.
Die Stadtteilfeuerwehren können mit einem Schlüssel zu jeder Zeit einen kameraüberwachten Vorraum zur Atemschutzwerkstatt öffnen, um dort gebrauchte Atemschutzgeräte anzuliefern und bereitgelegte gereinigte und neu befüllte Geräte wieder mitnehmen zu können.
Hinter den Stellplätzen befinden sich weitere Räume. Dies ist ein Raum für Ersatz-Einsatzkleidung, eine Funk- und eine Metallwerkstatt und ein Lagerbereich.
Das Obergeschoss erstreckt sich auf 900 m²
Im OG befinden sich auf einer Fläche von über 900 qm Büro- Schulungs- und Aufenthaltsräume. Die Räumlichkeiten teilen sich auf in ein Vereinsbüro, ein Büro für die Zugführer direkt daneben und dem Büro der Kommandanten. Ganz rechts, neben dem Kommendantenbüro ist ein Aufenthaltsraum für die Jugend zu finden, in dem sich ein gemütliches Sofa, ein Tisch mit Stühlen und ein Fernseher ist. Von diesem Aufenthaltsraum geht es in ein weiteres Büro, in dem der Jugendwart seinen Platz findet.
Vor dem Vereinsbüro steht ein Kicker. Läuft man den Gang weiter, kommt man an drei in die Wand eingelassenen Schauästen vorbei. Dort sind unter anderem alte Atemschutz-Ausrüstungen, die in der Geschichte der Feuerwehr Günzburg auch zum Einsatz kamen, zu bestaunen. Ebenso Funktechnik mit den ersten Funkmeldern und Funkgeräten. An den Ausstellungsstücken wird der Fortschritt der Technik in der Geschichte der Günzburger Wehr verdeutlicht.
Teilbarer großer Schulungsraum
Am Gebäudeeck, welches in Richtung des AOK-Gebäudes zeigt, befindet sich ein modern ausgestatteter Schulungsraum, der voll bestuhlt Platz für 80 Personen bietet. Dieser Raum ist in der Mitte mit einer Akustiktrennwand teilbar. Der Vorhang an den beiden Fensterfronten (mit dreifach Verglasung und automatischem Sonnenschutz) ist von außen blickdicht und wirkt schalldämmend. Es ist zudem eine Motorleinwand und ein Beamer verbaut. Dieser kann über den Dozentenplatz und über den Führungsraum angesteuert werden.
Bei großen Schadenslagen können so Einsatzbilder etc. einer größeren Anzahl von Kräften zur Verfügung gestellt werden. Dies dient auch bei Schulungen und theoretischen Übungen dazu, um verschiedene Lagen einzuspielen. Auch ein Rednerpult steht zur Verfügung. In der Wand zur Floriansstube ist neben mehreren Schränken auch ein Waschbecken verbaut. Mit zwei Mikrofonen, einem am Rednerpult und einem drahtlosen Mikrofon, kann im Raum moderiert werden, sowie auch vom Computer Sound abgespielt werden kann. Bei einer Zweiteilung des Schulungsraumes kommt die ebenfalls verbaute zweite Leinwand und ein weiterer Beamer zum Einsatz.
Gegenüber des Schulungsraumes befindet sich ein Lagerraum für Stühle. Direkt neben diesem Lager ist eine behindertengerechte Toilette. Diese ist, wie alle Nasszellen in der Feuerwache, an den Wänden und dem Boden mit einer speziellen abwaschbaren roten Beschichtung versehen. Im Raum daneben ist ein kleiner separater Kopierraum mit Türschließer, um den Brandschutz sicher zu stellen.
Rechts davon befindet sich die Florianstube mit einem Küchen-/Theken-Bereich. Verbaut ist neben der Küche mit Kombidämpfer (den der Feuerwehrverein zu großen Teilen selbst bezahlt hat), eine Musikanlage und ein Fernseher. Hier finden rund 50 Personen gemütlich Platz. An der Frontseite der Theke ist die von der Feuerwehr geschützte Stadtsilhouette und der Schriftzug „Feuerwehr Günzburg“ eingefräst. An die Wände werden noch Bilder des alten Feuerwehrhauses als Erinnerung gehängt.
Ein etwa 40 qm großer Freisitz, der sich zum Innenhof hin, und damit rechts vom Floriansstube und links des Vereinsbüros befindet, bietet genügend Platz, um sich dort gemütlich aufzuhalten. Dieser ist offen, beleuchtet und zum Musikhören mit Lautsprechern versehen. Da die benötigten Stellplätze entsprechend Fläche beanspruchen und zu den Nachbargrundstücken die gesetzlichen Abstände einzuhalten sind, musste eine Lösung gefunden werden, wie man sich an der frischen Luft aufhalten kann. Hier bietet der Freisitz eine gute Möglichkeit. Am anderen Ende des Freisitzes ist eine Türe zum Schlauchturm. Diese dient, neben dem Treppenhaus, als zweiter Fluchtweg, womit auf eine Außentreppe verzichtet werden konnte. Die Türen sind mit entsprechenden Paniktürgriffen versehen, so dass der Fluchtweg immer unversperrt bleibt.
Als Besonderheit und keinesfalls Standard, auch wenn man dies von einer Feuerwache erwarten würde, ist die flächendeckend verbaute Brandmeldeanlage auch in den Büroräumen samt Zwischendecken, die bei Auslösung direkt bei der Integrierten Leitstelle aufläuft.
Haustechnik und Schlauchwaschanlage im Keller
Viele Räume und Technik sind auch im Keller zu finden. Hier sich zwei Räume, in denen neue Einsatzleidung und Uniformen lagern. Ebenso zwei Umkleideräume für die Jugendfeuerwehr, getrennt nach Buben und Mädchen, mit Waschbecken und den gleichen Spinden, wie sie auch im EG zu finden sind. Damit auch die Fitness nicht zu kurz kommt, ist ein gut ausgestatteter Fitnessraum vorhanden, in dem man unter anderem dann mit Sportkleidung an einer Hantelbank, einem Rad und weiteren Gerätschaften trainieren kann. Auch dort sind ein Fernseher und Lautsprecher zum Musikhören verbaut.
Im Raum nebenan steht ebenfalls ein Laufrad und ein Laufband um künftig, in Einsatzkleidung und unter Einbeziehung der Treppen im Schlauchturm, die vorgeschriebenen Belastungstests für die Atemschutzgeräteträger vor Ort durchführen zu können. Daneben ist dann auch eine Nasszelle, um Duschen zu können. Zu Reinigung von Kleidung stehen in einem separaten Raum zwei Industriewaschmaschinen bereit. Ein Erste-Hilfe-Raum und ein Archiv sind in einem weiteren Raum.
In den Räumen der Haustechnik stehen unter anderem die Kompressoren für die Luft, mit der die Atemluftflaschen gefüllt werden und die Luft für die Einsatzfahrzeuge, sowie der Not-Strom-Generator. Auch die Heizungstechnik ist modern. Im gesamten Gebäude ist kein einziger Heizkörper verbaut. Die Temperierung erfolgt über den Fußboden. Über die Wärmepumpe kann so (über das Erdreich) geheizt und auch gekühlt werden. Im Laufe des Jahres wird auf dem Dach noch eine Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch verbaut. Ebenfalls auf dem Dach werden auch zwei Bienenvölker Platz finden.
Viel Platz im Keller nimmt die aktuell in Bayern mordernste vollautomatische Schlauchwaschanlage in Anspruch. Der Schlauch wird in einen Bügel eingehängt, die Anlage zieht den Schlauch durch das Waschwasser, er wird dann abgedrückt (auf Dichtigkeit geprüft) und der Bügel bringt den Schlauch wieder zurück. Nun kann er im Schlauchturm, direkt neben an, zum Trocknen aufgehängt werden. Die Anlage schafft max. 60 Schläuche pro Stunde.
Der Schlauchturm
Der neue Schlauchturm ist mit 22 Metern höher als der Bisherige. Höher deshalb, da das Manko am bisherigen Schlauchturm war, dass die 20 Meter langen B-Schläuche beim Aufhängen am Boden aufgestanden. Der neue Schlauchturm wurde nicht nur als reiner Turm zum Schläuche trocknen gebaut (192 Schläuche können hier aufgehängt werden), sondern als offener Turm, so dass er auch als Übungsturm genutzt werden kann. Neben der Möglichkeit Wasser oben am Turm zu haben, können auch gezielt Rauchmelder auslöst werden, um entsprechend zu üben. Das Dach, welches mit einer Brüstung versehen ist, ist zudem begehbar. Am Turm kann auf den verschiedenen Ebenen mit den Steck- und Schiebeleitern angeleitert werden, um so über Gitter-Fenster in, bzw. aus dem Turm steigen zu können. Die Gitterelemente sich so massiv ausgeführt, dass auch die Absturzsicherung dort zum Üben anschlagen kann. Oben befinden sich Balkone für das Üben mit der Drehleiter.
Steht man im Keller des Schlauchturmes, in den man über die Außentüre am Turm, oder über den Raum gelangt, in dem die Schlauchwaschanlage sich befindet, ist dort noch mit einem Gitter abgedeckter Außenschacht. Dieser kann zu Tiefenrettungsübungen genutzt werden. Dieser rund drei Meter tiefe Schacht kann mit Wasser geflutet werden und das Gitter, über den eine Rettung stattfinden muss, hat nur eine relativ kleine Öffnung. Das Wasser und die Enge der Öffnung steigert den Stressfaktor beim Üben erheblich.
Schwarz-Weiß-Trennung
Unter der Schwarz-Weiß-Trennung versteht man die Trennung zwischen dem sauberen (weiß) und schmutzigen (schwarz) Bereich.
Der Feuerwehrler kommt bei einem Alarm mit seiner Alltagskleidung zum Einsatz, zieht in der Umkleide seine Einsatzkleidung an und geht in den Einsatz. Vom Einsatz zurück, kann die Einsatzkleidung schmutzig, verkeimt oder gar mit gefährlichen Stoffen in Kontakt gekommen sein, daher spricht man hier vom schwarzen Bereich. Vom Einsatz zurückgekommen geht die Einsatzkraft an der Stiefelwaschanlage vorbei, kann dann gleich grob die Hände waschen und in bereitstehende Boxen die Einsatzkleidung legen. Im weiteren Verlauf können die Hände desinfiziert und im Nasszellenbereich eine Dusche genommen werden, ehe im sauberen (weißen) Bereich wieder die Alltagkleidung angezogen werden kann.
Eine schöne und über Jahre moderne Wache ist entstanden
Wie Kommandant Christian Eisele beim Rundgang betonte, ist er und seine Feuerwehrfrauen und Männer stolz auf die im weiten Umfeld modernste Feuerwache. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und das Bauamt hatten sich für den Bau einer hochmodernen Feuerwache entschieden, der Stadtrat hat zugestimmt und damit ist eine Feuerwache entstanden, die finanziell mit den geplanten 10 Millionen Euro an geplanten Baukosten eine Punktlandung schafft und technisch auf aktuellem Stand ist.
Quelle: www.bsaktuell.de / Foto: Mario Obeser