Von Georg Schalk
Eine größere Rettungsaktion löste am Freitag ein Mann aus, der in Günzburg in der Günz gelandet war. Wie er genau dort hineinkam, dazu gibt es unterschiedliche Angaben von Polizei und Rettungskräften. Foto: Bernhard Weizenegger
Günzburg In den spektakulären Fall vom Freitagabend an der Hockergasse in Günzburg kommt langsam Licht ins Dunkel. Wie berichtet, musste ein Mann aus der Günz gerettet werden. Hintergrund war wohl ein Beziehungsstreit.
Wie die Polizei am Wochenende mitteilte, gab es eine verbale Auseinandersetzung zwischen dem 33-Jährigen und seiner Freundin. Daraufhin sprang der Mann von der Fußgängerbrücke im Bereich der Hockergasse in die Hochwasser führende Günz, so die Darstellung der Günzburger Inspektion. Nicht die Freundin, sondern Anwohner verständigten daraufhin die Polizei, berichteten die Ordnungshüter. Mithilfe eines Bootes der Feuerwehr Günzburg konnte die inzwischen 20 Meter abgetriebene Person geborgen werden.
Der stark unterkühlte Mann wurde mit dem Rettungswagen zur weiteren ärztlichen Versorgung in die Kreisklinik Günzburg gebracht und dort stationär behandelt.
Ein Angehöriger des Roten Kreuzes schilderte den Fall am Samstag anders. „Wir wurden am Freitag am späten Nachmittag zu einer hilflosen Person an der Günz gerufen“, berichtete er. Beim Eintreffen erkannte das Rettungsteam einen am Ufer sitzenden Mann.
An der Jacke gepackt
Die erste Hürde sei bereits gewesen, ans Ufer heranzukommen, denn es ging drei bis vier Meter eine Mauer hinunter. „Als wir letztendlich beim Patienten ankamen auf diesem circa 40 Zentimeter breiten, rutschigen Abhang, zeigte sich dieser sehr unkooperativ. Er schlug um sich und riss einen der beiden Rettungsdienstmitarbeiter bis zum Oberkörper mit in die Günz.“ Die Helferin konnte sich gerade noch an einem Efeustrang festhalten. So gelang es ihr, mit der anderen Hand noch den Patienten an der Jacke zu packen.
Zusammen mit dem Kollegen sei der 33-Jährige dann ans schmale Ufer zurückgezogen und unter sehr schwierigen Verhältnissen versorgt worden. „Mittlerweile trafen Feuerwehr und Notarzt ein. Die Polizei war zeitgleich mit uns vor Ort“, so der BRK-Mitarbeiter. Gemeinsam wurde dann die Bergung organisiert und die Feuerwehr brachte den Mann mit dem Boot zum anderen Ufer, an dem bereits alles vorbereitet war.
Quelle: www.augsburger-allgemeine.de – Stand: 16.01.2011 – 19:37 Uhr