Ende einer Party: Gasflasche droht zu explodieren

Von Georg Schalk

Günzburg Heißes Wochenende für die Freiwillige Feuerwehr Günzburg: Nicht nur mehrere Unfälle hielten sie auf Trab, sondern auch ein Brandstifter, der offenbar sieben Container im Stadtgebiet angezündet hat. Am Sonntagabend wurden die Floriansjünger auch noch zu einem besonders brenzligen Einsatz gerufen: Im Stadtteil Reisensburg hatte der Schlauch zwischen Gasflasche und Gasgrill Feuer gefangen.

Vermutlich wegen eines technischen Defekts war der Schlauch gegen 19.30 Uhr unweit eines Freisitzes in einem Anwesen am Herrenberg in Brand geraten. Es gab eine große Flamme. „Die Leute haben sehr besonnen reagiert und das Feuer gleich mit einem Pulverlöscher ausgemacht“, berichtete Kommandant Christian Eisele. Damit war jedoch ein weiteres Problem nicht gelöst: austretendes Gas. „Wir haben die Gasflasche unter Sprühstrahl und mit schwerem Atemschutz zunächst geschlossen“, so Eisele. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Günzburg und Reisensburg. Dann ging es darum, zu prüfen, ob sich Flüssiggas in den Kellern und Schächten gesammelt hatte. „Nachdem Kontrollmessungen ergeben haben, dass die Grenzwerte eingehalten sind, konnten wir Entwarnung geben“, schilderte der Kommandant weiter. „Man muss da sehr vorsichtig sein.“

Überhaupt, so Eisele, hätte der Vorfall üble Folgen haben können. „Mit so einer Gasflamme kann man ringsherum alles niederbrennen.“ Zudem sei die Flamme sehr heiß. Deshalb rät der Feuerwehrkommandant beim Umgang mit Gas zu erhöhter Vorsicht. Eine Person aus der Gesellschaft, die gerade beim Grillen war, hat vermutlich zu viel Gas eingeatmet. Sie sei dem Rettungsdienst übergeben worden, der den Leichtverletzten ambulant behandelt hat, informierte Eisele.

Heiß war es für die Feuerwehr auch am Samstag – und zwar wegen der großen Zahl an Einsätzen. Vom Vormittag bis nach Mitternacht wurden die ehrenamtlichen Floriansjünger nicht weniger als sechs Mal um Hilfe gerufen.

Zunächst rückten sie gegen 10.30 Uhr zu einem Verkehrsunfall zwischen Bubesheim und Großkötz aus. Zwei Insassen wurden verletzt, nachdem sich ihr Auto überschlagen hatte. Von dort aus ging es direkt zu einem weiteren Unfall auf die Ulmer Straße in Günzburg. Kurz vor dem Bahnübergang gab es gegen 11.18 Uhr einen Auffahrunfall mit drei Autos. Vier Menschen wurden verletzt. Der Verkehr musste großräumig umgeleitet werden.

Um 21.05 Uhr begann dann eine dubiöse Serie von Containerbränden im Stadtgebiet. Binnen 40 Minuten gingen sieben Behälter an drei Stellen in Flammen auf. Es wird Brandstiftung vermutet. Eine Polizeistreife nahm einen Verdächtigen fest. Er war in der Nähe eines der brennenden Containers angetroffen worden, konnte aber nicht plausibel erklären, was er dort wollte. Der Mann mittleren Alters soll Feuerzeuge dabei gehabt haben. Alfred Ostermöller, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Günzburg: „Die Ermittlungen laufen noch.“ Abschluss der Einsatzserie am Samstag bildete eine Ölspur von der Weißenhorner über die Ulmer Straße bis zum Auweg. Ein Lkw hatte den Treibstoff verloren. Eisele: „Teilweise löste sich bereits die Teerdecke auf.“ Die Helfer waren eine Stunde damit beschäftigt, das Öl abzubinden.

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de – Stand: 13.07.2010 – 06:50 Uhr

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