Polizei muss schlafende Brummifahrer wecken

Von Rebekka Jakob

Viele Lkw-Fahrer hatten gestern früh eine ungemütliche Nacht hinter sich: Sie verbrachten die Stunden bis zum Morgen schlafend in ihren Fahrzeugen auf der A 8, weil dort nach einem Unfall bei Leipheim nichts mehr vorwärtsging. Gegen 6 Uhr wurden die schlafenden Brummifahrer von der Polizei geweckt.

Grund für den Stau war ein Lkw, der gegen 2.20 Uhr im Baustellenbereich quer stand und die Fahrbahn blockierte. Eine heftige Sturmböe hatte den ungarischen Sattelzug erfasst. Der 35-jährige Fahrer verlor die Kontrolle über das schwere Gefährt. Der Sattelzug touchierte zunächst die rechte Schutzplanke, der Fahrer lenkte gegen und übersteuerte dabei. Die Zugmaschine durchbrach die Mittelschutzwand aus Beton. Das Gefährt blieb schließlich quer auf den beiden Fahrspuren Richtung Stuttgart stehen und versperrte die Durchfahrt komplett. Die Zugmaschine blockierte eine Gegenfahrspur.

Der Dieseltank der Zugmaschine wurde beschädigt, wodurch der gesamte Dieselkraftstoff auslief. „Es dürften rund 400 Liter Dieselkraftstoff ausgelaufen sein“, so Jürgen Schweitzer von der Autobahnpolizei Günzburg. Die Bauleitung des A 8-Neubaues, der Autobahnmeisterei Dornstadt und Fachleute des Wasserwirtschaftsamtes Ulm wurden eingeschaltet, um abzuschätzen, welche Gefahr für die Umwelt besteht. Nachdem jedoch überprüft war, dass die Kanalisation der Autobahn an dieser Stelle komplett über Ölabscheider läuft, konnte Entwarnung gegeben werden. Die Feuerwehren Leipheim und Oberelchingen waren zur Beseitigung der Dieselrückstände eingesetzt.

70 000 Euro Schaden

Wegen der komplett gesperrten Autobahn wurde der Verkehr Richtung Stuttgart ab Leipheim ausgeleitet. Die Feuerwehr Günzburg übernahm die Ausleitung und Absicherung der Einsatzstelle. Bis in die Morgenstunden kam es zu Verkehrsbehinderungen und Rückstaus von mehreren Kilometern Länge. Der Sachschaden beträgt nach Polizeiangaben 70 000 Euro. Der Fahrer des Lasters blieb unverletzt.

Gegen 6 Uhr war die Unfallstelle so weit geräumt und die Betongleitwände neu ausgerichtet, dass nach Durchfahrt eines Schneeräumfahrzeuges ein Fahrstreifen für den Verkehr freigegeben werden konnte.

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Quelle: www.augsburger-allgemeine.de – Stand: 03.02.2010 – 22:46 Uhr

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