Bereits um 0.35 Uhr am 1. Januar werden wir zu unserem ersten Einsatz gerufen: vermutlich durch einen Feuerwerkskörper entzündet, brennt ein Altkleidercontainer im Birket in voller Ausdehnung. Rasch ist das Feuer mittels eines C-Rohres gelöscht. Ein Übergreifen auf einen angrenzenden Getränkemarkt können wir gerade noch verhindern. Doch wir werden nochmals alarmiert: Gegen 1.00 Uhr müssen wir eine Wohnungstüre öffnen, nachdem sich ein Hausbesitzer samt seinen Gästen ausgesperrt hatte.
Kaum war der tägliche Probealarm um 18.30 Uhr am 2. Januar verklungen, so ertönt der Funkwecker um 18.31 Uhr erneut: „Scheunenbrand in Riedhausen“. 31 Mann unserer Wehr eilen mit 6 Fahrzeugen zum Brandort. Bei unserem Eintreffen steht der mit Stroh gefüllte Feldstadel bereits im Vollbrand. Zusammen mit der FF Riedhausen bringen wir das Feuer in kurzer Zeit unter Kontrolle. Eingesetzt ist neben 3 C- und 2 B-Rohren auch unser Rüstwagen, mit dem wir die Einsatzstelle ausleuchten. Nach 2,5 Stunden können wir wieder ins Gerätehaus einrücken. Bei dem Brand entsteht ein Sachschaden von ca. 100.000 DM.
Um 3.48 Uhr werden wir am 15. Februar aus dem Schlaf gerissen: „LKW-Brand auf der BAB A8 bei km 86,7 in Richtung München“. Vermutlich aufgrund eines technischen Defekts am Radlager gerät der mit 24 t Stahlplatten beladene Auflieger eines Sattelschleppers in Brand. Unter schwerem Atemschutz löschen wir mit Schaum die in voller Ausdehnung brennenden Reifen und kühlen sie mit einem C-Rohr. Wir leuchten die Einsatzstelle während der Ladungsbergung großräumig aus, ebenso sichern wir die Unfallstelle ab. Nach 5 Stunden können wir den Einsatz beenden.
Am 17. Februar werden wir um 11.47 Uhr erneut auf die BAB gerufen. Nach einem heftigen Schneesturm hat sich bei km 101,0 ein Massenunfall mit insgesamt 58 Fahrzeugen, darunter zehn LKW und ein Omnibus, ereignet. Mit dem TLF 24/50, RW 2, ELW 1, LKW, TroLF und GW-G eilen wir zur Unglücksstelle. Neben uns sind im Einsatz: die FF Leipheim, die FF Burgau, das BRK und die Polizei. Als erstes gilt es, sich einen Überblick zu verschaffen und Einsatzprioritäten zu setzen. Zunächst befreien wir aus einem total demolierten PKW einen Schwerverletzten mit Rettungsschere und -spreizer. Parallel dazu errichten wir einen Verletzten-Sammelplatz. Ebenfalls mit Hilfe hydraulischer Rettungsgeräte befreien wir zwei LKW-Fahrer aus ihrer misslichen Lage. Unser schweres Rettungsgerät müssen wir im Schneesturm über lange Strecken zu den einzelnen Einsatzstellen tragen, da für die Rettungsfahrzeuge kein Durchkommen mehr möglich ist. Alle Fahrzeuge werden nach Verletzten und/oder Eingeklemmten kontrolliert. Die BAB wird auch in Fahrtrichtung München für Rettungsfahrzeuge total gesperrt. Zeitgleich zu den Menschenrettungen laufen bereits die ersten Bergungsmaßnahmen an. So gilt es an den meisten verunglückten Fahrzeugen ausgelaufene Flüssigkeiten zu binden. Weitere Aufräumarbeiten ziehen sich bei der Vielzahl von Unglücksfahrzeugen bis in die späten Abendstunden hin, so dass der Einsatzort noch weiträumig ausgeleuchtet werden muss. Wir übernehmen die Ausleitung des Verkehrs an der AS Günzburg. Helfer und Betroffene werden bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vom BRK mit warmen Speisen und Getränken bestens versorgt. Nach 194 geleisteten Einsatzstunden können wir um 22.47 Uhr Einsatzende melden. Die Bilanz dieser Massenkarambolage: 14 Verletzte, vier davon schwer, Sachschaden in Millionenhöhe. 7 Stunden Vollsperrung der A8, kilometerlange Staus und verstopfte Umleitungen waren die Folge.
Zur Beseitigung der Schäden nach einem Wasserrohrbruch werden wir am 21. Februar um 19.00 Uhr gerufen. Bei unserem Eintreffen in der Altstadt müssen wir feststellen, dass sich das Wasser auch bereits in den Kellern von 5 Nachbarhäusern verteilt hat. In manchen Kellern steht das Wasser bis zur Kellerdecke. 12 Mann setzen 4 Tauchpumpen und mehrere Wassersauger ein um das kühle Nass in vier Stunden zu beseitigen.
Gleich vier Einsätze halten unsere Wehr am 31. März auf Trab. Um 3.23 Uhr rücken wir in die Tiefgarage aus. Hier hatten Vandalen einen PKW aufgebrochen und mit einer nicht näher definierbaren Flüssigkeit übergossen. Mit Bindemittel nehmen wir die Flüssigkeit auf und reinigen 20 m² verschmutzten Boden. Mit der Drehleiter und dem TLF 16/25 rücken wir um 8.52 Uhr nach Deffingen aus. Der gemeldete Zimmerbrand wird vom Anwohner selbst gelöscht, unser Einsatz ist nicht mehr erforderlich. Wir rücken wieder ein. Zwei Stunden später erneuter Alarm: „Schwerer VU zwischen PKW und Schienenfahrzeug am Bahnübergang Römergasse“. Ein Schienenbus prallt frontal in die Beifahrerseite eines PKW und schleift diesen etwa 110 m mit. Die Fahrerin wird im Wrack eingeklemmt. 17 Mann fahren mit dem RW 2, dem TLF 16/25 und dem ELW 1 in die Unterstadt. Während eine Gruppe den Brandschutz mit einem Schaumrohr sicherstellt, beginnt die andere mit der Menschenrettung. Mit dem tragbaren Hydraulikaggregat und dem Kombispreizer befreien wir die verletzte Frau und übergeben sie dem Rettungsdienst. Anschließend helfen wir bei der Fahrzeugbergung und übergeben die Einsatzstelle dem Notfallmanager der Deutschen Bahn. Im Einsatz sind auch 2 Notfallseelsorger, die die Angehörigen betreuen. Einsatzende ist um 12.40 Uhr. 3 Mann fahren um 13.45 Uhr schließlich noch in den Muna-Wald um dort mit Hilfe des TLF 24/50 einen Wassertank aufzufüllen.
Ein Gaunerpärchen raubt uns am 21. April ab 1.13 Uhr den Schlaf. An der Kreuzung Dillinger Straße/B16 neu verliert der Fahrer, der keinen Führerschein hatte und zudem noch alkoholisiert war, die Kotrolle über das gestohlene Fahrzeug. Der VW Polo überschlägt sich und bleibt auf dem Dach liegen. Die beiden Insassen werden aus dem Wrack geschleudert und schwer verletzt. Wir sichern die Unfallstelle ab, binden ausgelaufene Flüssigkeiten und säubern die Fahrbahn. Gegen 2.28 Uhr sind wir wieder im Gerätehaus zurück.
Zu einem PKW-Brand werden wir am 12. Mai um 2.11 Uhr gerufen. Ein Mercedes-Fahrer war neben einem Waldweg steckengeblieben. Beim Versuch das Fahrzeug herauszufahren überhitzt die Auspuffanlage und das Fahrzeug fängt Feuer. Kurz nach unserem Eintreffen ein ohrenbetäubender Knall – der Airbag war explodiert. Unter schwerem Atemschutz bekämpft ein Trupp den Brand mit Schaum. Wir leuchten die Einsatzstelle aus. Nach knapp zwei Stunden ist der Einsatz beendet.
Einen Vorgeschmack auf bevorstehende Wassereinsätze liefert uns ein Doppeleinsatz am 20. und 21. Mai. Im Wasserburger Weg 51 tropft Wasser von der Kellerdecke. Da der Mieter der darüberliegenden Wohnung nicht aufzufinden ist, öffnen wir auf Anordnung der Polizei die Wohnungstür. Beide Male entfernen wir eingedrungenes Abwasser aus der Wohnung.
Durchgehend vom 22. bis 25. Mai sind wir beim Jahrhunderthochwasser im Einsatz. Wir leisten in diesen Tagen 55 Einsatzstunden, teilweise sind von uns 40 Mann mit allen verfügbaren Fahrzeugen im Einsatz. Starke Regenfälle über mehrere Tage ließen die Flüsse in Süddeutschland anschwellen. Der chronologische Ablauf der Einsätze:
Samstag, 22. Mai: Unsere Einsatzmaßnahmen umfassen zunächst Kontrollfahrten sowie das Füllen von Sandsäcken. Vereinzelt versuchen wir auch Keller auszupumpen, doch drückt das Wasser von unten nach, so dass wir die Bewohner vorerst auf sinkenden Wasserspiegel und damit erfolgversprechendere Maßnahmen vertrösten müssen. Verschiedene Brücken im Stadtgebiet müssen gesperrt werden – auch diese Aufgabe übernehmen wir.
Sonntag, 23. Mai: Zuspitzung der Lage an der Donau: der Volkefestplatz ist komplett überschwemmt, weitere Ausuferung am Nordufer vor Reisensburg und ins Waldbadareal sowie bei den Wohnhäusern am Donaukraftwerk. Am Kammererweg bauen wir eine Notstromversorgung zum Betrieb von Tauchpumpen auf. Gegen 6.00 Uhr steigt die Donau weiterhin, während der Günzpegel zu sinken beginnt. Gegen 10.00 Uhr retten wir mit unserem Schlauchboot eine 95-jährige Frau aus ihrem Wohnhaus „In den Hopfengärten“. Dieses Gebiet samt Kleingartenanlage ist meterhoch überflutet ( Bild). An der Lochfelbenstraße droht ein Außenöltank aufzuschwimmen. Er wird von den eingesetzten Kräften gesichert. Mittlerweile sind auch Stadtteilwehren alarmiert, so führt z.B. die FF Nornheim Straßensperrungen durch und die FF Deffingen füllt Sandsäcke. Nachts stagniert der Pegel der Donau, der Wasserstand der Günz lässt kräftig nach. Oberbürgermeister Dr. Rudolf Köppler und Amtsleiter Ferdinand Christl machen sich vor Ort ein Bild von der Lage. Große Verärgerung unter den Helfern macht sich breit, als mittags der Katastrophentourismus ungeahnte Ausmaße annimmt und teilweise durch diesen der Verkehr auf den Umleitungsstrecken zum Erliegen kommt.
Montag, 24. Mai: Gegen 4.00 Uhr rückt die Wachmannschaft zu einem PKW-Brand auf die BAB A8 aus. Vormittags können wir endlich erfolgreich beginnen, vollgelaufene Keller leerzupumpen, Einsatzschwerpunkte sind der Kappenzipfel und das Gnadenfeld. Die FF Denzingen und die FF Riedhausen sichern die Sperrung der Dillinger-Brücke, die bis zum Abend aufrecht erhalten werden muss: zuviel Treibholz wird angeschwemmt. Nach Abbau dieser Sperre können wir den Einsatz gegen 20.00 Uhr unterbrechen.
Dienstag, 25. Mai: Dringende Nacharbeiten halten uns erneut den ganzen Tag auf Trab. So gilt es, die Fahrzeuge wieder aufzurüsten und einsatzklar zu machen. Am Volksfestplatz reinigen wir noch Elektroverteilerkästen. Weitere Nacharbeiten wie das Trocknen der Sandsäcke, Gerätereinigung und -instandsetzung beschäftigen uns noch Tage.
Auch dieses Jahr hat sich wieder eine Katze verstiegen. Am 28. Mai werden wir um 19.00 Uhr gerufen. Ein Stubentiger war zwischen Schalung und Dampfsperre im Dach eingeschlossen. Nach der Entfernung mehrer Dachplatten konnten wir das verängstigte Tier über die Drehleiter retten.
Am 12. Juni werden wir um 15.15 Uhr alarmiert: eine Frau treibt in der Donau. Mit dem ELW, dem TroLF und dem RW mit angehängtem Motorboot fahren wir an die Donau. Wir finden die Frau kurz vor der Staustufe Offingen. Der ebenfalls alarmierte SAR-Hubschrauber hatte die Frau geortet. Zusammen mit dem Notarzt bergen wir die Frau. Der Notarzt kann leider nur noch den Tod feststellen. Unser Einsatz ist gegen 18.00 Uhr beendet.
Von der Übung zum Ernstfall abrücken müssen 3 Mann unserer Wehr am 17. Juni um 13.59 Uhr. Während einer Übung in Leipheim steigt plötzlich ein mächtiger Rauchpilz auf. Mit dem TLF 24/50 rücken wir Richtung Rauchwolke aus. Eine Halle in einem holzverarbeitenden Betrieb in Oberfahlheim, Landkreis Neu-Ulm, steht im Vollbrand. Wir bieten unsere Hilfe mit dem TLF 25/50 an, die sofort angenommen wird. Durch Errichtung einer Widerstandslinie mit dem Wasserwerfer des TLF unterstützen wir die Feuerwehren aus Oberfahlheim, Weißenhorn, Neu-Ulm und Senden. Unser Einsatz ist nach zwei Stunden beedent, die örtlichen Wehren sind noch Stunden im Einsatz. Ein Übergreifen auf das Spänesilo kann verhindert werden.
Alarmübung am 17. Juni um 18.40 Uhr: „Chlorgasunfall im Waldbad, mehrere Arbeiter werden vermisst, Chlorgas tritt unkontroliert aus.“ Neben uns wird die FF Wasserburg und das BRK Günzburg sowie die Schnelleinsatzgruppe Krumbach des Roten Kreuzes alarmiert. Ausgearbeitet hatten die Übung die beiden Zugführer Christian Eisele und Bernhard Ziegler.
Angenommene Lage: Beim Wechseln einer Chlorgasflasche tritt ein Defekt am Ventil auf, Gas strömt unkontrolliert aus. Der Arbeiter bricht zusammen. Ein weiterer Arbeiter verletzt sich im Keller schwer und wird bewusstlos. Einige, durch den internen Alarm angelockte Badegäste kommen ebenfalls mit dem Gas in Kontakt und erleiden zum Teil schwere Verätzungen. Das Wetter ist sonnig, leichter Westwind, so wie es im Drehbuch steht.
Aufgaben für die 51 eingesetzten Feuerwehrler: Rettung der zwei vermissten Arbeiter unter CSA aus den Pumpenhaus, Rettung der verletzten Badegäste unter PA. Grobdekontaminierung an der Absperrgrenze, Räumung des Bades, Niederschlagen des ausgetretenen Chlorgases, Abdichten des Ventils und Bergung der defekten Flasche sowie das Durchführen von Konzentrationsmessungen. Das BRK übernimmt an der Absperrgrenze die Verletzten und betreut sie in einem Schnelleinsatzzelt. Nach dem Übungsende gegen 19.40 Uhr wurde den Einsatzkräften auch von KBR Siegbert Wieser und KBM Helmut Werdich ein gut funktionierendes Zusammenspiel und ein positiver Übungsverlauf bescheinigt.
24. Juni, Alarmdurchsage um 20.26 Uhr: „VU mit eingeklemmter Person; BAB A8, Kilometer 97,7 Richtung Stuttgart“. 24 Mann eilen in 5 Fahrzeugen zur Einsatzstelle. Ein LKW schert auf die linke Fahrspur aus, ein nachfolgender PKW kann nicht rechtzeitig bremsen und fährt in das Heck des LKW. Beide Insassen werden leicht verletzt, die Beifahrerin eingeklemmt. Wir befreien die Frau mittels Schere und Spreizer. Wir leiten den Verkehr um und reinigen die Fahrbahn. Gegen 22.26 Uhr sind wir wieder am Gerätehaus.
Am 2. Juli ereignet sich auf der BAB A8 Höhe Bubesheim in Richtung Stuttgart ein schwerer LKW-Unfall. Der LKW-Fahrer kommt nach rechts von der Fahrbahn ab, steuert dagegen, gerät ins Schleudern, trifft einen PKW, kracht über die Mittelschutzplanke und bleibt mit dem Führerhaus auf der Überholspur in Richtung München liegen. Zwei herannahende PKW können nicht mehr bremsen und treffen den LKW. Der LKW-Fahrer wird dabei schwer verletzt. Zur Unfallrettung wird die FF Leipheim alarmiert. Unsere Wehr wird gegen 14.15 Uhr zur Stauabsicherung und Verkehrsumleitung angefordert. Mittlerweile ist die A8 in beide Richtungen total gesperrt. Kilometerlange Staus sind die Folge. Mit unserem LKW und dem ELW postieren wir uns an der AS Günzbug zur Ausleitung. Mit dem TroLF sichern wir bei Unterknörigen das Stauende ab. Das BRK versorgt währenddessen stau- und hitzegeplagte Familien mit ihren Kindern und Einsatzkräfte mit kühlen Getränken bei Temperaturen über 30°C. Nach 5 Stunden sind wir wieder am Gerätehaus. Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 500.000 DM.
Die Kameraden des BRK unterstützen wir am 4. Juli gegen 2.46 Uhr in Leipheim. Nach einem Suizidversuch soll die lebensmüde Person ins Krankenhaus verbracht werden. Doch das Treppenhaus ist zu eng für die Trage. Mit Hilfe der Drehleiter bringen wir die Person aus dem 1. OG über den Balkon sicher zur Erde.
Am 12. Juli kommt es nach lokalen, starken und anhaltenden Regenfällen im Gemeindebereich Scheppach zu einer akuten Hochwasserlage, bei der die BAB A8 kurz vor der AS Burgau überflutet ist. Dort sind wir bereits im Einsatz, als wir um 15.30 Uhr mit dem Stichwort „Gefahrgutunfall, Ammoniak ausgetreten“ nach Scheppach alarmiert werden. 15 Mann mit 3 Fahrzeugen rücken aus. Unter CSA werden Konzentrationsmessungen im Keller und Außenbereich durchgeführt, kontaminierte Personen an der Absperrgrenze gereinigt, die Flasche geborgen, das kontaminierte Wasser abgepumpt und abschließend das Gebäude belüftet. 37 Personen werden durch die 25%-ige Salmiaklösung verletzt, der Abtransport erfolgt durch Rettungswagen sowie fünf Hubschrauber. Nach 6 Stunden ist der Einsatz beendet.
Auch bei der Oldtimer-Rallye, die 2000 km quer durch Deutschland führte, sind wir im Einsatz. Am 20. Juli übernehmen wir die Verkehrsregelung rund um den Kontrollpunkt „Lannionplatz“.
Auf den Parkplatz eines Supermarktes in der Violastraße werden wir am 16. August zu einem PKW-Brand gerufen. Bei unserem Eintreffen gegen 11.50 Uhr ist der Kabelbrand bereits von Passanten mittels zweier Pulverlöscher gelöscht worden. Unser Einsatz beschränkt sich daher auf Nachlöscharbeiten und Abkühlen des Fahrzeugs. Einsatzende für die 5 Mann ist um 12.25 Uhr.
An einem bedeutsamen Tag für Günzburg darf natürlich die Feuerwehr nicht fehlen. So übernehmen wir gerne die Parkplatzeinweisung, als der LEGO-Konzern am 8. September im Forum am Hofgarten auf seiner Pressekonferenz verkündet: „LEGOLAND kommt nach Günzburg“.
Schwerer LKW-Unfall am 17. September auf der BAB A8 bei km 85,7 in Fahrtrichtung München. Alarm für unsere Wehr um 23.00 Uhr. 21 Mann eilen mit dem TLF 24/50, RW 2, LKW, ELW 1 und dem TroLF 250 zur Einsatzstelle. Zum Unfallhergang: ein Sattelzug fährt in Richtung Stuttgart auf der linken Spur. Dort muss er einem PKW ausweichen. Der LKW durchbricht die Leitplanke, die Zugmaschine knickt ein, der Auflieger stellt sich fast senkrecht auf und kracht auf der Fahrspur Richtung München wieder auf die Räder. 800 l Diesel laufen aus. Unsere Aufgaben bei diesem Einsatz: Absichern und Ausleuchten der Unfallstelle, Abbinden und Umpumpen von Dieselkraftstoff, Entfernung der Mittelschutzplanke mittels Schneidbrenner, Übernahme der Verkehrsausleitung an der AS Burgau, Fahrbahnreinigung und Unterstützung bei der Fahrzeugbergung. Letztere gestaltet sich bei dem vollbeladenen Kühl- Sattelzug als äußerst schwierig. Erst nach Anforderung eines Kranwagens und eines Tiefladers, gelingt es den total beschädigten Lastzug zu bergen. Der Fahrer des LKW hatte Glück im Unglück: er trägt nur leichte Verletzungen davon. Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 225.000 DM. Wir beenden diesen Einsatz gegen 5.35 Uhr.
Um 4.50 Uhr müssen am 26. September 3 Kameraden unserer Wehr ihren Schlaf unterbrechen. Auf Anforderung der Polizei öffnen wir eine Wohnungstür in der Augsburger Straße. Der Polizei gelang es nicht, den Bewohner anderweitig zu wecken. Er schlief beim Betreten der Wohnung tief und fest neben der voll aufgedrehten Stereoanlage.
Tödlicher VU am 6. Oktober auf der Staatsstraße 2020 zwischen Schneckenhofen und Kissendorf. Der Führerschein war gerade einen Tag alt, da verliert der Fahrer in einer langgezogenen Rechtskurve die Kontrolle über seinen BMW. Das Auto rast durch ein Maisfeld und überschlägt sich mehrfach. Dabei wird einer der drei 18-jährigen Insassen aus dem Fahrzeug geschleudert. Er verstirbt noch an der Unfallstelle. Der Fahrer wird schwer verletzt, ein weiterer Mitfahrer erleidet leichte Verletzungen. Alarm für uns um 22.52 Uhr. Nachdem keiner der Insassen eingeklemmt ist, leuchten wir die Einsatzstelle lediglich aus und helfen bei der Fahrzeugbergung. Zur Unfallaufnahme wird von der Polizei ein Sachverständiger hinzugezogen.
Am folgenden Tag, dem 7. Oktober, werden wir erneut zu einem schweren VU gerufen. Auffahrunfall auf der BAB A8 bei km 91,0 in Richtung München. An einem Stauende streift ein mit 46 Personen besetzter Bus einen stehenden LKW. Dabei wird der Busfahrer schwerverletzt eingeklemmt, vier Fahrgäste im Alter zwischen 60 und 79 Jahren erleiden leichte Verletzungen. Gegen 9.45 Uhr werden wir alarmiert. 14 Mann eilen zur Einsatzstelle. Nach Absicherung der Unfallstelle bringen wir die z.T. unter Schock stehenden Fahrgäste zu dem mittlerweile eingerichteten Verletzten-Sammelplatz. Hier werden sie von Notfallseelsorgern betreut. Parallel dazu befreien wir den Fahrer mittels Seilwinde des RW 2 und übergeben ihn den Kameraden des BRK. Er wird mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Einsatzende ist um 12.30 Uhr. Sachschaden bei diesem Unfall: ca. 220.000 DM.
Zu einem Kellerbrand rücken wir am 2. November um 19.09 Uhr aus. 25 Mann eilen in 6 Fahrzeugen zu einem Mehrfamilienhaus in der Augsburger Straße. Ein Trupp mit schwerem Atemschutz nimmt die Brandbekämpfung mit einem C-Rohr auf. Rasch ist das Feuer gelöscht. Ein weiterer Trupp unter PA bereitet die Belüftung des verqualmten Gebäudes vor. Nach erfolgter Belüftung sind wir nach einer Stunde wieder am Gerätehaus.
Alarm am 11. November um 18.07 Uhr: PKW-Brand auf der BAB A8 bei km 101,5 in Richtung Stuttgart. Ein Golf fährt ungebremst auf einen LKW auf und fängt an zu brennen. Der verletzte Fahrer kann sich aus seinem schwer beschädigten Fahrzeug selbst befreien. Bei unserem Eintreffen steht das Fahrzeug im Vollbrand. Mit einem Schaumrohr löschen wir den Brand in wenigen Minuten. Die Brandstelle wird zur Aufnahme von uns ausgeleuchtet. Anschließend reinigen wir die Fahrbahn noch von Fahrzeugteilen und ausgelaufenem Motorenöl. Der Sachschaden beträgt etwa 50.000 DM.
Wie immer in den letzten Jahren müssen wir auch diesmal während unseres Kegelturniers am 27. November zu einem Einsatz ausrücken. In der Goethestraße brennen neben einem Kohleofen abgestellte Gegenstände. Der Kleinbrand wird von Nachbarn mit einem Pulverlöscher gelöscht. Wir führen lediglich Nachlöscharbeiten durch und belüften das Gebäude. Nach einer knappen Stunde heißt es ab 16.45 Uhr statt „Wasser Marsch“ dann wieder „Gut Holz“.
Eine Ölspur gilt es am 5. Dezember zu beseitigen. In Reisensburg droht Hydrauliköl in offene Gewässer zu gelangen. Wir unterstützen die FF Reisensburg mit größeren Mengen Ölbinder.
Nachbarschaftshilfe für die FF Leipheim leisten wir am 22. Dezember. Mit der DLK, dem TLF 24/50 und dem TroLF rücken wir um 2.04 Uhr mit 9 Mann aus. Mit dem Wendestrahlrohr der DLK bekämpft ein Trupp unter schwerem Atemschutz den Dachstuhlbrand im 4. OG. Ebenfalls leuchten wir mit der DLK den Dachstuhl aus. Um 6.00 Uhr sind wir wieder auf der Rückfahrt. Ursache dieses Brandes, bei dem ein Sachschaden von ca. 150.000 DM entstand, war vermutlich Brandstiftung.
Kurz vor der Bescherung um 16.41 Uhr meldet sich am 24. Dezember der Piepser: „Parkstraße 44, Keller unter Wasser“. Mit Tauchpumpen und Wassersaugern rücken wir aus. Im ersten UG war ein Rohr geplatzt. Von dort breitete sich das kühle Nass ins 2. UG des Hochhauses aus. Nach 1,5 Stunden ist der Keller wieder soweit trocken, dass wir die Einsatzstelle verlassen können.
95 (!) Einsätze am 26., 27. und 28. Dezember beschert uns Orkantief „Lothar“. Es gilt vor allem umgestürzte Bäume von Straßen, Geh- und Radwegen, Strom- und Telefonleitungen, Zäunen und Häusern zu entfernen, lose Dachziegel zu sichern und abgedeckte Dächer notdürftig zu reparieren.
Hier einige Beispiele: in die Bezirk-Schwaben-Stiftung rücken wir mit der Drehleiter an um das aufgewehte Dach des 3. OG wieder festzuzurren. Am Mozartring fällen wir eine 15 m hohe Fichte, die auf ein Haus zu stürzen droht. In Reisensburg tragen wir stückchenweise einen Baum ab, der in einer Stromleitung hängt ( Bild). Am Ursula-Turm in der Altstadt entfernen wir lose Dachziegel. Hier ist unsere schmale Drehleiter sehr von Vorteil, um in den engen Gassen den Turm überhaupt zu erreichen. In Wasserburg ziehen wir 2 Weiden aus der Günz. Ab der Baustelle am Vermessungsamt, Augsburger Straße 1, sichern wir die Baustellenabsperrung, in Riedhausen entfernen wir einen Rauchfang, der in einer Stromleitung hängt. Mit uns im Einsatz waren die Stadtteilwehren und das THW. Die Sturmeinsätze belasteten die Einsatzkräfte wesentlich mehr als vor einigen Jahren, auch sind die Schäden immens.
Die letzten Einsätze des Jahres 1999 sind am 31. Dezember ein Brand, eine Wohnungsöffnung, eine Sicherheitswache und der Bereitschaftsdienst während des Jahreswechsels. Um 11.54 Uhr werden wir zum Brand einer Absauganlage in der Schreinerei der Fa. Rueß gerufen. Durch teilweise Demontage der Anlage kann der Schwelbrand bekämpft und eine drohende Staubexplosion verhindert werden. Kaum vom Brand zurück, fahren drei Mann gegen 13.30 Uhr in die Schellingstraße und öffnen dort eine Wohnungstüre. Während einige Kräfte von uns über den Jahreswechsel im Gerätehaus Bereitschaftsdienst leisten, achten drei Mann im Forum am Hofgarten beim Silvesterball auf die Sicherheit.