Jahresbericht 1998

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz werden wir am Sonntag, dem 4. Januar um 16. 10 Uhr gerufen: „Absturz eines Sportflugzeuges beim Landeplatz Günzburg im Donauried“, so die Alarmierung. 25 Mann eilen in 8 Fahrzeugen zur Einsatzstelle. Dort sehen wir das total demolierte Wrack auf dem Dach liegen. Das Flugzeug hatte beim Landeanflug mit dem Fahrwerk eine Baumgruppe gestreift, krachte auf den Boden und überschlug sich mehrfach. Der 50jährige Pilot hatte Glück im Unglück und wird mit einem Kieferbruch ins Bundeswehrkrankenhaus Ulm geflogen. Aufgrund des ausgelaufenen Treibstoffs besteht Brandgefahr, so daß wir den Brandschutz bereitstellen. Weiterhin pumpen wir den restlichen Treibstoff aus den Tanks in den Tragflächen und tragen Bindemittel auf. Zur Unfallaufnahme durch die Kripo Neu-Ulm leuch ten wir die Absturzstelle großräumig aus. Um 20. 10 Uhr kehren wir zum Standort zurück.

27 Feuerwehrmänner müssen sich am Mittwoch, dem 7. Januar über einen böswilligen Fehlalarm um 19.52 Uhr ärgern: Unbekannte schicken uns zu einem angeblichen Wohnungsbrand in der Augsburger Str. 11 – doch dieses Grundstück ist nicht bebaut. Kopfschüttelnd beenden wir diesen „Einsatz“ um 20.02 Uhr.

Zu einem VU mit eingeklemmter Person werden wir am Sonntag, dem 1. Februar um 14.12 Uhr gerufen. An der Kreuzung Dillinger Straße/ Bahnhofstraße prallen zwei PKW zusammen. Dabei wird der 71jährige Beifahrer des Verursachers im Fahrzeug eingeklemmt, eine Mitfahrerin auf der Rückbank erleidet eine Platzwunde. Mit dem Spreizer befreien wir den verletzten Beifahrer und übergeben ihn eine halbe Stunde nach der Alarmierung den Helfern des BRK. Die Insassen des zweiten PKW kommen mit einem Schleudertrauma davon. An der Unfallstelle binden wir noch ausgelaufenes Öl ab und reinigen die Fahrbahn.

Ein Leichtverletzter und 355.000 DM Sachschaden sind die Bilanz eines schweren VU am Donnerstag, dem 5. Februar auf der BAB A8 bei km 90,3 in Richtung München. Kurz nach 6.00 Uhr bemerkt der Fahrer eines Sattelschleppers einen vor ihm liegenden Pannen-LKW zu spät. Bevor er in diesen kracht rettet er sich mit einem beherzten Sprung aus dem Führerhaus das Leben. Dabei erleidet er nur leichte Verletzungen. Beide LKW verkeilen sich ineinander und blockieren die Autobahn. 20 Mann unserer Wehr rücken um 6.08 Uhr aus. Wir leuchten die Einsatzstelle aus und sichern sie ab, binden ausgelaufenes Motorenöl und Diesel, laden die Ladung um und helfen bei der schwierigen Fahrzeugbergung. Nach sieben Stunden ist unser Einsatz beendet.

Am Sonntag, dem 8. Februar werden wir um 5.38 Uhr wieder zu einem schweren VU auf die BAB A8, diesmal km 92,0 in Richtung München, gerufen. Ein mit Rosen beladener KleinLKW prallt gegen die Mittelschutzplanke, überschlägt sich und bleibt auf der Seite liegen. Der Fahrer wird aus dem LKW geschleudert. Dabei erleidet er so schwere Verletzungen, daß er kurze Zeit später im Zentralklinikum Augsburg verstirbt. An einem weiteren PKW entsteht Blechschaden als dessen Fahrer nicht mehr rechtzeitig bremsen kann und in die verstreuten Fahrzeugteile fährt. Wir leuchten die Unfallstelle aus und suchen die Böschung nach eventuellen Mitfahrern des tödlich Verunglückten ab. Ferner reinigen wir die Fahrbahn. Nach vier Stunden beenden wir diesen Einsatz.

Amtshilfe für die Polizei leisten wir am Dienstag, dem 10. Februar um 2.13 Uhr: In Reisensburg müssen wir den Tatort nach einem Suizid ausleuchten.

Am Sonntag, dem 1. März reißt uns um 3.13 Uhr das Piepsen des Funkweckers aus dem Schlaf. „Brand einer Schäferhütte in Waldstetten“ lautet die Alarmdurchsage. 20 Mann eilen daraufhin zum Gerätehaus. Überrascht sind sie, als sie nicht zu einem Brand ausrücken sollen, sondern zu einem schweren VU in der Muna senke. Denn zeitgleich zu dem Brand prallte auf der B16 ein 19jähriger PKW-Fahrer gegen einen Baum. Wir teilen also unsere Kräfte auf und fahren mit der Drehleiter zunächst nach Waldstetten und mit dem RW2, dem TLF16 und dem Vers-LKW mit Sicherungsanhänger in die Munasenke. Nachdem von der FF Ichenhausen gemeldet wurde, daß das Feuer in Waldstetten unter Kontrolle sei, kann unsere Drehleiter abdrehen und die Kameraden an der Unfallstelle unterstützen. Da am Unfallort nicht klar ist, wie viele Personen im Fahrzeug saßen, müssen wir zur Vermißtensuche die Unfallstelle weiträumig ausleuchten. Unsere Suche ist jedoch erfolglos. So beschränkt sich unserer weiterer Einsatz auf das Reinigen der Fahrbahn Um 4.13 Uhr kehren alle Fahrzeuge wieder ans Gerätehaus zurück.

Auch in der darauffolgenden Nacht können wir nicht schlafen: Alarm am Montag, dem 2. März um 21.33 Uhr: „VU mit LKW auf der BAB A8 bei km 104,0 in Richtung Stuttgart“. Wegen eines Reifenplatzers stürzte der Anhänger eines LKW um und blieb auf der Seite liegen. Da es sich bei der Ladung um Stückgut handelte, unter dem sich verschiedene Gefahrgüter, u.a. Druckgasflaschen, befanden, wurde unsere Wehr alarmiert. 27 Mann fahren in 6 Fahrzeugen auf die Autobahn. Da die geladenen Stoffe zunächt unbekannt sind, rüsten sich sich zwei Trupps mit schwerem Atemschutz aus. Die anderen Kameraden sichern währenddessen die Unglücksstelle weiträumig ab. Kontrollmessungen ergeben: keine Gase ausgetreten. Bei der Flüssigkeit, die aus dem Anhänger tröpfelt, nachdem dieser aufgestellt wurde, handelt es sich um Weißwein. Als wir prüfen, ob auf dem LKW noch alles an seinem Platz ist, erkennen wir, daß hier das meiste Gefahrgut geladen war. Die Behälter sind jedoch glücklicherweise unbeschädigt. Es handelte sich nämlich um ein äußerst giftiges und leicht entzündbares Carbonat-Pestizid. Weiterhin waren noch verschiedene umweltgefährdende und brennbare Stoffe auf dem LKW verstaut. Beruhigt, daß keine Gefahrgüter austreten, können wir den aufgebauten Brandschutz abbauen und uns um die Fahrbahnreinigung kümmern. Weiterhin helfen wir noch bei der Fahrzeugbergung. Mit uns im Einsatz waren auch die Kollegen des BRK, die je doch nicht eingreifen mußten. Gegen 0.33 Uhr kehren wir erleichtert ins Gerätehaus zurück.

Am Mittwoch, dem 18. März meldet sich um 7.42 Uhr der Piepser: „Vollbrand eines PKW auf der BAB A8 bei km 96,2 in Richtung Stuttgart“. Mit dem TLF 24/50, dem RW2 und dem VersLKW mit Sicherungsanhänger fahren 13 Mann zur Einsatzstelle. Personen befinden sich nicht mehr im Fahrzeug. Unter schwerem Atemschutz wird der Brand mit Schaum und Wasser bekämpft, als sich das brennende Fahrzeug plötzlich bergauf (!) bewegt. Eilig versetzt der Maschinist das TLF. Doch der PKW stoppt rechtzeitig. Weitere Löscharbeiten verlaufen ohne Zwischenfälle. Bevor wir abrücken, binden wir noch eine ca. 500 m lange Ölspur ab, die zum Fahrzeugwrack führt. Nach zwei Stunden ist unser Einsatz beendet.

Großbrand! Um 9.31 Uhr am Mittwoch, dem 25. März lautet die Alarmdurchsage: „Dachstuhlbrand bei der Fahrschule Eisenkolb Auf dem Gries 28“. Schon bei der Anfahrt ist dichter Qualm zu sehen, worauf sofort weitere Kräfte angefordert werden. Alarmstufe 3 wird ausgelöst. 70 Wehrmänner aus Günzburg, Wasserburg, Reisensburg und der WF BKH sind mit 11 Fahrzeugen im Einsatz. Mit 2 Cund 2 B-Rohren bekämpfen wir die Flammen. Nach kanpp einer Stunde ist der Brand unter Kontrolle. Dabei gelingt es zwar, ein &Uump:bergreifen des Feuers auf das direkt angebaute Nachbarhaus zu verhindern, aber das Dachgeschoß wurde ein Raub der Flammen. Um 14.01 Uhr rücken wir bis auf eine Brandwache wieder ab. Gegen 18.00 Uhr ist der Einsatz auch für diese beendet. Die Bilanz dieses Großbrandes: Eine Frau zog sich schwere Verbrennungen zu, eine weitere erlitt eine Rauchvergiftung. Beide wurden durch das beherzte Eingreifen zweier Nachbarn, einem Busfahrer und einem Polizisten noch vor unserem Eintreffen aus dem brennenden Haus gerettet. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf 250.000 DM. Brandursache war vermutlich ein Defekt an der elektrischen Anlage.

Nach einem Ehekrach ging am Dienstag, dem 31. März um 1.30 Uhr eine Schaufensterscheibe eines Drogeriemarktes zu Bruch. Drei Mann unserer Wehr verschalen in zwei Stunden das ca. 5 m² große Fenster mit Holztafeln und Latten. Das geflüchtete Ehepaar wird kurz darauf von einer Polizeistreife im KKH Günzburg gestellt.

Brandstiftung ist vermutlich die Ursache eines Flächenbrandes von 800 m² am Langerseeweg in Reisensburg. Mit beiden TLF fahren wir am Donnerstag, dem 2. April um 17.30 Uhr zur Unterstützung der FF Reisensburg an die Brandstelle. Das Feuer wurde rasch mit Wasser gelöscht, so daß wir um 18.45 Uhr wieder einsatzbereit am Standort zurück waren.

Vier Kameraden konnten am Sonntag, dem 5. April das Gefühl erleben, durch „schwedische Gardienen“ zu schauen. Der „Bewohner“ der Arrestzelle der Pl Günzburg hatte die Toilette verstopft und kräftig gespült. Ca. 3 Zentimeter hoch stand das Wasser schon. Ab 22.50 Uhr beseitigen wir das kühle Naß mittels Wassersaugern.

Am Donnerstag, dem 7. Mai werden wir um 1. 15 Uhr wieder auf die BAB A8 gerufen. Aus den Tanks eines LKW läuft Diesel aus. Wir pumpen ca. 400 Liter Kraftstoff in bereitgestellte Fässer und binden den bereits ausgelaufenen Diesel mit Ölbinder. Nach knapp drei Stunden kehren wir ins Gerätehaus zurück. Doch um 11.30 Uhr müssen wir wieder ausrücken, um eine Ölspur in der Ulmer Straße zu beseitigen. Wir sind um 12.00 Uhr wieder am Standort.

Die Inspektion der Feuerwehr, die alle drei Jahre durchgeführt wird, findet ebenfalls am Donnerstag, dem 7. Mai statt. Nach der Vorführung unseres Könnens am Volksfestplatz geht es nach guter Manöverkritik durch den KBR auf zur obligatorischen Alarmübung. Mit Martinshorn und Blaulicht rücken wir zum „Brandobjekt“, dem Autohaus Schleifer in der Heidenheimer Straße, aus. Der Aufbau läuft reibungslos, als um 19.35 Uhr plötzlich die Funkwecker ertönen und einen Wohnungsbrand in der Geschwister-Scholl-Straße vermelden. Rasch packen wir unsere Sachen wieder ein und eilen nach Denzingen. Dort stellt sich dann heraus, daß es sich bei dem Brand lediglich um angebranntes Essen handelte, das eine starke Rauchentwicklung verursachte. Wir belüften die Wohnung mit unserem Thyphoon und sind um 20.25 Uhr wieder im Gerätehaus.

Am Samstag, dem 9. Mai fährt auf der BAB A8 bei km 92,1 in Richtung München ein PKW Fiat. Das Fahrzeug kommt nach einem Überholvorgang in der langgezogenen Rechtskurve von der Fahrbahn ab und überschlägt sich. Alarm um 16.53 Uhr. 23 Mann fahren auf die Autobahn. Der PKW-Fahrer hat nur leichte Verletzungen erlitten und ist nicht in seinem Fahrzeug eingeklemmt, so daß wir lediglich ausgelaufene Flüssigkeiten binden und die Fahrbahn von Wrackteilen säubern. Es entstand ein Sachschaden von ca. 20.000 DM. Kurz nach diesem Unfall wurde an dieser Stelle, nach vielen, z.T. tödlichen Unfällen (siehe frühere „Feuerwehrjahre“), ein Tempolimit von 100 km/ h festgesetzt – seitdem mußten wir nicht mehr zu diesem Autobahnabschnitt ausrücken.

Ein Todesopfer forderte ein schwerer VU auf der BAB A8 bei km 94,1 in Richtung München am Samstag, dem 16. Mai. Die 23jährige Fahrerin eines mit vier Personen besetzten Audi A3 verliert bei einem Ausweichmanöver die Kontrolle über ihr Fahrzeug, kommt von der Fahrbahn ab und prallt mit der hinteren linken Seite gegen einen Baum. Der dort sitzende 24jährige ist auf der Stelle tot. Die anderen drei sind nur leicht verletzt, erleiden aber beim Anblick ihres toten Gefährten einen schweren Schock. Da der Tote im Wrack eingeklemmt ist werden wir um 6.30 Uhr alarmiert. 26 Mann rücken in fünf Fahrzeugen aus. Mit Schere und Spreizer bergen wir die Leiche des jungen Mannes. Während dieses Einsatzes erreicht uns um 7.42 Uhr eine weitere Alarmmeldung: „Chlorgasaustritt im Günzburger Waldbad“. 17 Mann rücken von der Unfallstelle auf der Autobahn ab und fahren ins Waldbad. Dort tritt aus einem Leck in der Leitung stark chlorhaltiges Wasser aus. Zwei Trupps in Chemieschutzanzügen schalten die Leitung drucklos und führen Gasmessungen durch: es besteht keine Gefahr mehr. Entwichenes Gas wurde mit Sprühstrahl niedergeschlagen. Um 9.32 Uhr sind wir von beiden Einsätzen wieder zurück im Gerätehaus. Doch schon um 13.18 Uhr piepst der Funkwecker erneut.
20 Mann eilen zur Unfallstelle auf der B 10 in Höhe Nornheim. Ein 18jähriger fuhr mit dem BMW seines Vaters mit zu hoher Geschwindigkeit, kam von der Fahrbahn ab, prallte gegen ein Baum und wurde auf die Fahrbahn zurückgeschleudert. Dort blieb das Fahrzeug auf dem Dach liegen. Wie durch ein Wunder wurden der Fahrer und sein 16jähriger Beifahrer nur leicht verletzt. Am PKW ensteht Totalschaden. Wir sichern die Unfallstelle ab, leiten den Verkehr um und binden ausgelaufenes Öl und Benzin. Um 14.48 Uhr rücken wir schließlich in Gerätehaus ein.

Schweißarbeiten waren die Ursache für einen Werkstattbrand im Frachtpostzentrum am Mittwoch, dem 27. Mai. Um 9.30 Uhr fahren 17 Mann mit beiden TLF, der DLK 23/12 und dem LF16 nach Deffingen. Da sich in der Werkstatt mehrere Gasflaschen, darunter Acetylen, befanden, bestand Explosionsgefahr. Doch die Flaschen werden von uns mit Sprühstrahl gekühlt, und der Brand rasch mit zwei C-Rohren gelöscht. Verletzt wurde bei diesem Brand niemand; der Sachschaden beläuft sich auf 30.000 DM.

Am Dienstag, dem 2. Juni werden wir um 19.25 Uhr alarmiert: „Schwerer VU mit zwei eingeklemmten Personen am Unteren Moosweg in Riedhausen“ lautet die Durchsage. 24 Kameraden eilen in 5 Fahrzeugen zur Einsatzstelle. Bei einer Spritztour verlor der erst 17jährige Fahrer eines Peugeot wegen zu hoher Geschwindigkeit die Gewalt über das Fahrzeug und prallte frontal in einen Baum. Dabei wurde der 19jährige Beifahrer lebensbedrohlich verletzt, der Fahrer wurde ebenfalls schwer verletzt. Die Rettungsarbeiten gestalten sich für uns äußerst schwierig. Wir müssen Schere, Spreizer und Rettungszylinder gleichzeitig einsetzen um die beiden Eingeklemmten zu befreien. Währenddessen werden die Verunglückten von zwei Notärzten versorgt. Nach einer Stunde fieberhafter Arbeit können wir beide dem Rettungsdienst übergeben. Der Beifahrer wird mit dem Hubschrauber ins Bundeswehrkrankenhaus Ulm geflogen. Um 21.25 Uhr sind wir wieder am Standort zurück.

Für kurze Zeit stieg der Adrenalinspiegel von zwei Kameraden, die am Samstag, dem 6. Juni im Forum am Hofgarten Feuersicherheitswache hielten: ein Brandmelder löste Alarm aus. Doch kurz darauf stellt sich dies als mutwilliger Fehlalarm heraus: ein Gasfeuerzeug wurde unter dem Melder entzündet.

Gleich zu 9 Einsätzen wurden wir am Dienstag, dem 21. Juli gerufen. Um 7.26 Uhr binden wir eine Ölspur auf der BAB A8, verursacht durch einen Kranwagen, ab. Um 10.35 Uhr folgt der nächste Alarm: 8 Mann unterstützen die Kameraden der FF Offingen und FF Rettenbach bei der Rettung einer eingeklemmten Person aus einem PKW. Auf der Staatsstraße 2028 waren zwei PKW frontal ineinandergekracht. Der Unfall forderte eine Tote und zwei Schwerverletzte. Ab 19.11 Uhr halten uns zahlreiche Sturmeinsätze auf Trab. In der Königsberger Straße müssen mehrere Äste mittels Kettensägen zerteilt werden, damit die Straße wieder befahrbar ist. Dieselbe Arbeit erwartet uns auf der Staatsstraße 2028 in Höhe Reisensburg. Nach heftigen Regenfällen steht ein Keller am Marktplatz unter Wasser. Mit Tauchpumpen und Wassersaugern legen wir ihn wieder trocken. Vorsorglich wurden wir zu einem Supermarkt beordert: das Wasser drohte in das Lager zu laufen. Nachlassen des Regens machte unseren Einsatz jedoch nicht mehr erforderlich. In der Reisensburger Straße waren ebenfalls Äste zu zersägen und von der Fahrbahn zu tragen . Wenig Freude hatte ein PKW-Fahrer, als er mitansehen mußte, wie wir einen schweren Birkenast vom eingedrückten Dach seines Fahrzeugs entfernten. Zur Unterstützung der FF Wasserburg rücken wir noch um 19.54 Uhr mit der Drehleiter aus: ein angebrochener Weidenast droht auf die Fahrbahn zu stürzen. Mit Motorsägen wird die Gefahr gebannt. Um 21.24 Uhr beenden wir sämtliche Einsätze.

Wieder ein „Einsatztag“ ist am Montag, dem 27. Juli. Um 11.01 Uhr rücken wir zu einem VU auf die BAB A8 bei km 102,0 in Richtung Stuttgart aus. Durch den Auffahrunfall zwischen zwei LKW wurde eine rund 250 m lange Ölspur gelegt, die sich auf der regennassen Fahrbahn weit verteilte. Mit Ölbinder beseitigen wir die Gefahr und sind um 13.21 Uhr wieder im Gerätehaus. Vier Kameraden fahren um 13.49 Uhr zur Relaisstation am Hallstadtweg. Hier müssen drei Wespennester entfernt werden, die den Zugang zum Häuschen blockieren. Die Nester werden eingepackt und im Wald ausgesetzt. Um 14.41 Uhr der nächste Alarm, diesmal wieder Fahrbahnreinigung und Öl abbinden nach einem VU in der Augsburger Straße. Von dort geht es um 15.06 Uhr gleich weiter zum Mozartring: auch hier gilt es, ausgelaufenes Hydrauliköl zu binden.

Großbrand! Am Samstag, dem 19. September lautet um 23.13 Uhr die Alarmdurchsage: „Vollbrand der ehem. Stallung im Gutshof des BKH“.
120 Mann der WF BKH, FF Reisensburg, FF Wasserburg, FF Nornheim, FF Leinheim und unserer Wehr nehmen die Brandbekämpfung auf. Auch die FF Leipheim unterstützte uns mit ihrer Lichtgiraffe. 14 C-Rohre und 4 B-Rohre spritzen rund 3000 Liter Wasser pro Minute in die Flammen. Doch das Feuer leistet erbitterten Widerstand und findet in den gelagerten Strohballen und Maschinen reichlich Nahrung. Es gelang zwar ein Übergreifen des Brandes auf benachbarte Gebäude zu verhindern, dennoch wurde die Stallung, in der keine Tiere untergebracht waren, ein Raub der Flammen. Nach 7 Stunden war der Brand soweit gelöscht, daß nur noch ein Brandwache zurückbleiben mußte. Diese war bis 14.15 Uhr des folgenden Sonntags vor Ort und mußte immer wieder auftretende Brandnester ablöschen. Die vorsorglich alarmierten Helfer des BRK brauchten nicht einzugreifen – niemand wurde verletzt. Bei dem Großfeuer, die Ursache war vermutlich Brandstiftung, entstand ein Sachschaden von ca. 1.000.000 DM.

Großbrand! Mehrere Zimmer der Dachwohnung in der Oberen Apotheke am Marktplatz brennen in vollem Ausmaß. Als wir am Donnerstag, dem 24. September um 4.00 Uhr am Einsatzort eintreffen, schlagen die Flammen bereits aus den Fenstern im 3. Stock. Neben uns sind die FF Reisensburg, FF Wasserburg, WF BKH und die FF Burgau mit ihrer DLK 23/12 im Einsatz – insgesamt 95 Kameraden. Mehrere Trupps rüsten sich mit schwerem Atemschutz aus, während andere die Wasserversorgung für die TLF aufbauen. Ein Bewohner wird von der Dachterasse gerettet. Da es gerade in der Altstadt besonders gilt, den Brand einzudämmen, bekämpfen wir das Feuer mit zwei C-Rohren über zwei Drehleitern von außen und mit zwei C-Rohren im Innenangriff. Nach einer halben Stunde ist der Brand unter Kontrolle. Aber Teile des Daches müssen abgetragen werden, um an versteckte Brandnester zu gelangen. Durch den massiven, aber kurzen Wassereinsatz hält sich der Wasserschaden in den darunterliegenden Arztpraxen relativ niedrig. Die Stadtteilwehren können gegen 6.30 Uhr wieder abrücken, eine Brandwache unserer Wehr verbleibt jedoch bis 12.45 Uhr am Einsatzort. An der Wohnung entsteht ein Sachschaden von ca. 200.000 DM. Brandursache war vermutlich ein technischer Defekt an einem Gefrierschrank. Die Bewohner am Marktplatz zeigten sich hilfsbereit und versorgten die Einsatzkräfte immer wieder mit heißem Kaffee und Gebäck – dafür ein herzliches „Vergelt’s Gott“.

Großbrand! Um 22.02 Uhr am Sonntag, dem 27. September heulen in der Denzinger Umgebung die Sirenen. Die Feuerwehren Denzingen, Günzburg, Deffingen und Wasserburg rücken zu dem Brand eines Stallgebäudes in den Leitenweg nach Denzingen aus. Bei unserem Eintreffen steht das komplett aus Holz errichtete Gebäude bereits im Vollbrand. Für vier Pferde kommt unsere Hilfe zu spät, sie verenden qualvoll in den Flammen. Zuerst gilt es nun, eine Widerstandslinie zwischen dem Brandobjekt und einem nur wenige Meter entfernten Wohnhaus zu errichten. Nach dieser Arbeit nehmen rund 90 Feuerwehrleute die eigentliche Brandbekämpfung auf Zum Teil unter schwerem Atemschutz geben wir aus 5 CRohren und 1 B-Rohr Wasser in die lichterloh brennenden Strohballen im Stadel. Nach 30 Minuten ist der Brand unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten ziehen sich noch bis in die frühen Morgenstunden hin. Um 3.35 Uhr kehren wir müde ins Gerätehaus zurück. Brandstiftung war vermutlich die Ursache für diesen Großbrand, bei dem ein Sachschaden von ca. 110.000 DM entstand.

Zur Unterstützung der Kollegen des BRK rücken 3 Mann am Samstag, dem 10. Oktober um 23.30 Uhr in die Schlehdornstraße aus. Aus dem 6. Stock muß eine verletzte Person gerettet werden, nachdem im Treppenhaus der Strom ausgefallen war und somit der Aufzug nicht lief.

Eine Lok brannte am Mittwoch, dem 14. Oktober auf Gleis 2 im Bahnhof Günzburg. Um 17.42 Uhr werden wir alarmiert. Am Einsatzort lassen wir zunächst die Oberleitung freischalten und erden sie. Währenddessen werden der Zug und der Bahnhof geräumt. Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, da an den brennenden Kabelschacht nur schwer haranzukommen ist. Dennoch können wir das Feuer löschen. Anschließend belüften wir die Lok mit dem Thyphoon. Gegen 19.12 Uhr ist unser Einsatz beendet.

Erneuter Großbrand am Freitag, dem 16. Oktober um 0.43 Uhr! Schon bei der Anfahrt können wir kurz nach Denzingen den Feuerschein über Kleinkötz erkennen. In Kleinkötz in der Bahnhofstraße brennt eine Scheune, in der 4000 Strohballen (ca. 1800 t) gelagert sind, in vollem Ausmaß. Mit insgesamt 5 B- und 8 C-Rohren bekämpfen 120 Feuerwehrleute aus Kleinkötz, Großkötz, Ichenhausen, Ebersbach, Bubesheim und unserer Wehr die Flammen. Die Strohballen müssen von örtlichen Landwirten mit ihren Traktoren zum Ablöschen auseinandergezogen werden. Gegen 03.43 Uhr verlassen wir die Einsatzstelle, die örtliche Feuerwehr ist noch bis in die Nachmittagsstunden des folgenden Sonntags im Einsatz. Bei diesem Großbrand entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 400.000 DM. Dieser Brand war der letzte, der von einem „Feuerteufel“ verursacht wurde: er ging der Polizei noch in der Brandnacht ins Netz. Vor diesem Brand hielten uns 8 Wochen lang zahlreiche, kleinere Strohballenbrände im nördlichen Landkreis auf Trab.

Auf der BAB A8 ereignet sich ca. 1 km vor der AS Günzburg in Richtung Stuttgart am Montag, dem 30. November ein schwerer VU mit zwei beteiligten LKW. Ein Sattelzug fährt auf einen LKW auf, beide Fahrzeuge stürzen um. Die drei Insassen werden zum Teil schwer verletzt. Um 20.16 Uhr werden 24 Mann unserer Wehr alarmiert. In fünf Fahrzeugen rücken wir aus. Bevor wir ausgelaufenes Öl abbinden und die Fahrbahn von Wrackteilen säubern, sichern wir die Unfallstelle ab. Da sich durch die Totalsperrung schnell ein Rückstau bildet, wird die FF Burgau nachalarmiert, um den Verkehr bereits an der AS Burgau auszuleiten. Wir sind noch mit diesem Unfall beschäftigt, als es ca. 3 Stunden nach dem Alarm in der Gegenrichtung in Höhe der AS Günzburg erneut kracht: ein Klein-LKW gerät bei der Einfahrt auf die Autobahn auf die Überholspur, ein nachfolgender PKW kann nicht mehr abbremsen, gerät ins Schleudern, prallt in die Leitplanken und von dort in den LKW. Da unsere Kräfte an der anderen Einsatzstelle gebunden sind, wird zur Hilfe bei diesem Unfall die FF Leipheim alarmiert. Die Vollsperrung der BAB kann erst gegen 1.40 Uhr wieder aufgehoben werden. Der Gesamtschaden bei beiden Unfällen beträgt ca. 300.000 DM. Um 1.58 Uhr kehren wir ins Gerätehaus zurück. Das Kuriose dieser Unfälle: der Verursacher des zweiten Unfalls ist der Bruder des Verursachers des ersten Unfalls – er hat ihn soeben im Krankenhaus besucht und war auf der Rückfahrt nach Burtenbach.

Einem festgefrorenen Schwan sollten wir am Mittwoch, dem 9. Dezember helfen. Doch als wir mit einem Schneeballwurf prüfen, ob sich der Schwan nicht bewegen kann, faucht uns das Tier an und begibt sich wieder ins kühle Naß.

Am Sylvestertag um 9.40 Uhr eilen 25 Mann zum Küchenbrand in einem Restaurant in der Bahnhofstraße. Ein Trupp unter schwerem Atemschutz löscht die brennende Friteuse mit zwei 12kg- Pulverlöschern ab. Die total verrußte Küche wird noch mit Hilfe des Thyphoon belüftet, ehe wir nach einer Stunde wieder ins Gerätehaus fahren. Doch wir müssen nochmals ausrücken: auf Anordnung der Polizei muß eine Wohnungstür geöffnet werden. Beim Betreten finden wir die Inhaberin tot in ihrem Bett vor.

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