Brand Aus einer geschredderten Dose war Phosphorwasserstoff ausgetreten
Günzburg Giftalarm wurde gestern kurz vor 12 Uhr bei der Firma Gröger in Günzburg gegeben. Zusammen mit anderen Metallabfällen war eine kleine Dose, in der sich ein Mittel zur Schädlingsbekämpfung befand, durch eine Schreddermaschine geschickt worden.
Durch Druck oder den Kontakt mit Wasser setzt das Schädlingsbekämpfungsmittel Phosphorwasserstoff frei, „eine hoch giftige Substanz“, wie Christian Eisele, der Kommandant der Günzburger Feuerwehr, bei Nachfragen in der Rettungsleitstelle Amberg und bei der Firma BASF in Ludwigshafen übereinstimmend erfahren hat. Als die Dose geschreddert wurde, geriet sie in Brand und schlug Funken. „Und es hat bestialisch gestunken“, erklärte Eisele. Das Problem: Der kleine Brand in der Dose war weder mit Sand noch mit Wasser oder Schaum zu löschen. Deshalb wurde die Dose in einen Eimer Wasser gelegt, in dem das Schädlingsbekämpfungsmittel „ausreagieren“ konnte, wie der Feuerwehrkommandant weiter erläuterte.
Die ganze Anlage geflutet
Da sich die giftige Substanz über das Laufband der Schreddermaschine weiträumig verteilt hatte, musste die ganze Anlage von der Feuerwehr geflutet werden. Und da, so Christian Eisele, das Ganze „nicht ungefährlich“ war, wurden sechs Beschäftigte der Firma Gröger vorsorglich zur Untersuchung in die Kreiskrankenhäuser in Günzburg und Krumbach gebracht. Da rasch klar war, dass bei dem Brand eine womöglich hoch gefährliche Substanz freigesetzt worden war, rückten die Rettungskräfte mit einem Großaufgebot bei der Firma Gröger an. Die Feuerwehr Günzburg war mit 22 Mann und sechs Fahrzeugen vor Ort, das Rote Kreuz schickte mehrere Rettungswagen und zwei Notärzte los. Auch die Polizei war im Einsatz. Der Giftalarm konnte erst gegen 15.30 Uhr aufgehoben werden, nachdem Messungen keine gefährlichen Werte mehr ergaben.
Aus der GZ vom 30.05.07
Dieser Bericht wird durch den KFV Günzburg bereitgestellt.