Kripo: „Es wurde zweimal gezündelt“

Von Georg Schalk

Günzburg Polizei und Feuerwehr kannten den Anfahrtsweg bereits. In der Nacht zum Mittwoch hat es in der Günzburger Innenstadt wieder gebrannt. Betroffen war erneut ein Mehrfamilienhaus in der Postgasse. Am 22. Dezember war im Heizungskeller des gleichen Gebäudes in der Nacht ein Feuer ausgebrochen. Acht Personen mussten damals mit leichten Rauchvergiftungen im Krankenhaus ärztlich versorgt worden. Diesmal ging es glimpflicher aus: Sechs Bewohner konnten sich aus dem verqualmten Gebäude unverletzt in Sicherheit bringen. Sie kamen bei Nachbarn und Verwandten unter.

Nach dem Stand gestern Mittag ist das Gebäude vorerst unbewohnbar. Durch die starke Hitzeentwicklung schmorten Kabel durch, die Elektronik der Heizung wurde in Mitleidenschaft gezogen. „Die Heizung ist vorerst unbrauchbar“, sagte Feuerwehrkommandant Christian Eisele. Bei den Minustemperaturen drohe das Wasser in den Leitungen zu gefrieren.

Gegenseitig geweckt

Vor gut zwei Wochen war es um 2.46 Uhr, als der Alarm einging. Gestern war es 3.05 Uhr. „Die Bewohner entdeckten das Feuer selber und weckten sich gegenseitig“, so die Kripo. Der Kommandant war nach eigenen Angaben binnen sieben Minuten als Erster am Einsatzort, der Löschzug mit fünf Fahrzeugen und 35 Mann folgte zwei Minuten später. „Als ich eintraf, waren bereits alle Bewohner im Freien“, so Eisele. Die jungen Leute wurden in einen BRK-Rettungswagen gebracht, wo sie sich vor der Kälte schützen konnten. Ins Krankenhaus kam diesmal keiner. Während dessen löschten die Feuerwehrleute schnell den Brand. Er war im Heizungsraum im Keller des Hauses ausgebrochen. „Die Rauchentwicklung war stärker als letztes Mal. Wir haben das Gebäude anschließend eine Stunde lang belüften müssen“, berichtete Eisele.

Für die Kriminalpolizei Neu-Ulm, die die Ermittlungen aufnahm, steht zweifelsfrei fest: „Es wurde zweimal gezündelt“, sagte ein Sprecher. Während das Feuer kurz vor Weihnachten möglicherweise von einem strafunmündigen Kind verursacht worden war, sei dies im aktuellen Fall auszuschließen. Dennoch gehen die Ermittler auch diesmal von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus. In einer gut gefüllten, blauen Papiertonne sei mit Teelichtern Feuer gelegt worden.

Quelle: www.guenzburger-zeitung.de – Stand: 07.01.2009 – 18:40 Uhr

Dieser Bericht wird durch den KFV Günzburg bereitgestellt.

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