Der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg stehen wichtige Veränderungen ins Haus: Die Führungsspitze der größtenteils ehrenamtlichen Brandbekämpfer bekommt Zuwachs. Ab 1. Januar 2012 werden Peter Demharter als Zugführer und Helmut Balkie als stellvertretender Zugführer das Team um Feuerwehrkommandant und Stadtbrandinspektor Christian Eisele verstärken. Bereits Anfang Oktober wurde Martin Müller zum stellvertretenden Zugführer ernannt. Seine Aufgabe als Jugendwart übernimmt künftig der 19-jährige Christoph Stammer. Zum Löschmeister befördert wurde Sven Megyes, der zuvor sechs Jahre lang als Jugendwart tätig war.
Bei einem gemeinsamen Treffen im Rathaus mit Oberbürgermeister Gerhard Jauernig sowie den Feuerwehrreferenten und Stadträten Günter Treutlein und Ferdinand Munk hat Stadtbrandinspektor Eisele seine neue Mannschaft vorgestellt.
Peter Demharter engagiert sich seit über dreißig Jahren aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg und steht seit 2006 im Rang eines Hauptlöschmeisters. Er hat unzählige Lehrgänge besucht und ist der einzige Günzburger Feuerwehrmann, der einen staatlich anerkannten Feldkochlehrgang absolviert hat. Auch Helmut Balkie hat mit über vierzig Lehrgängen in zwanzig Jahren etliche Unterrichtsstunden auf dem Kerbholz. Als Ausbilder für die Bereiche Absturzsicherung, Selbstrettung von Atemschutzgeräteträgern und Höhensicherung gibt er sein Wissen jungen Feuerwehrmännern weiter. Der erst 29-jährige Martin Müller ist als Truppführer und ausgebildeter Drehleitermaschinist eingesetzt. Zu seinem Spezialgebiet gehört die technische Rettung aus PKWs – schließlich zählt die Erstversorgung bei Verkehrsunfällen zu den häufigsten Einsätzen der Feuerwehr. Der 28-jährige Sven Megyes, der seit 2005 das Amt des Jugendwarts verantwortet hat, ist neuer Löschmeister. Als Experte in den Bereichen Schutzkleidung und taktisches Vorgehen bei der Brandbekämpfung sowie Verhalten bei Notfällen bringt er die nötigen Qualifikationen für seine neue Tätigkeit bei der Günzburger Feuerwehr mit. Christoph Stammer, ausgebildeter Truppmann, Truppführer und Gruppenführer und seit fünf Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr, ist ab sofort als neuer Jugendwart eingesetzt. „Ein Betätigungsfeld, das wahnsinnig viel Arbeit macht“, wie Feuerwehrchef Christian Eisele betont.
„Zu einer gut funktionierenden Feuerwehr gehören kompetente Fachleute, die im entscheidenden Moment richtig handeln. In Günzburg sind wir da sehr gut aufgestellt“, lobt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig bei dem Treffen. Alle beförderten Feuerwehrsleute stellen ihr Können und ihre Zeit seit vielen Jahren in den Dienst der Gemeinschaft und „leisten damit einen unersetzlichen Beitrag für das Gemeinwohl“, so der Rathauschef weiter.
Für die beförderten Brandbekämpfer bedeutet die personelle Umstrukturierung „ein deutliches Mehr an Verantwortung“, erklärt Kommandant Christian Eisele. „Dem Zugführer unterstehen im Einsatz 30 bis 40 Mann. Außerdem trägt er die Verantwortung für die vier Löschfahrzeuge und entscheidet am Einsatzort über die Einsatztaktik.“ Um bei der Feuerwehr als Zugführer eingesetzt zu werden, kommen daher nur Feuerwehrbedienstete in Betracht, „die seit mindestens zehn Jahren im aktiven Dienst stehen, umfangreiche Praxiserfahrung mitbringen und auch in schwierigen Situation ruhig und gefasst bleiben“, weiß Christian Eisele, der seit über 30 Jahren im Einsatzdienst tätig ist – und dennoch immer wieder neue Szenarien erlebt: „Jeder Einsatz ist eine neue Herausforderung. Als Zugführer hat man eine gewaltige Verantwortung.“
Um im Notfall fachlich und sachlich kompetent reagieren zu können, ist die ständige Weiterbildung der Einsatzkräfte sowie eine moderne Ausrüstung daher „ein absolutes Muss“, wie der erfahrene Brandinspektor betont. Da die Freiwillige Feuerwehr vor Ort eine sogenannte Stützpunktfeuerwehr ist, die mit ihrer umfangreicheren Ausrüstung die Feuerwehren der Umgebung bei speziellen Einsätzen unterstützen kann, ist die Messlatte in Günzburg besonders hoch: „Kontinuität in der Ausbildung und Qualität in der Ausrüstung stehen bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste“, sagt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Günter Treutlein ergänzt: „Es ist wichtig und richtig, denjenigen, die zum Wohle der Gemeinschaft einen Großteil ihrer Freizeit opfern, das beste Material an die Seite zu stellen.“ Mit dem frühzeitigen Neukauf der Mannschaftsausrüstung habe man daher „ganz richtig“ reagiert, betont Feuerwehrreferent Ferdinand Munk. Schließlich „ist die Freiwillige Feuerwehr in Günzburg eine Pflichtaufgabe und kein Hobby.“
Zu rund 470 Einsätzen musste die Freiwillige Feuerwehr bislang ausrücken. Bis zum Jahresende werden es etwa 500 sein – darunter Brände, Unfälle, Überschwemmungen und Autobahnkollisionen. Zwischen 9.000 und 10.000 Stunden verbringen die derzeit 76 Aktiven jährlich im Einsatz. Dazu kommen Fortbildungen, Lehrgänge und die wöchentlich anberaumten Feuerwehrübungen. „Außerdem finden die Einsätze ja nicht nach Dienstschluss statt. Das ist eine wahnsinnige Aufgabe für einen Freiwilligen“, erinnert Ferdinand Munk.
Text und Bild: Stadt Günzburg