Der Himmel hat seine Schleusen geöffnet

Von Walter Kaiser

Landkreis Schwere Gewitter mit sintflutartigem Regen zogen in der Nacht zum gestrigen Mittwoch über den nördlichen Landkreis Günzburg hinweg. Trotz des Unwetters hielten sich die Schäden in Grenzen. Zeitweise war in der Nacht in einigen Gebieten der Strom ausgefallen, möglicherweise infolge von Blitzeinschlägen waren noch gestern einige Telefone gestört. Am Auweg in Günzburg schlug ein Blitz in einen Baum und spaltete den Stamm.

Nur die Feuerwehren aus Günzburg und einigen Stadtteilen mussten ausrücken – zu einem Brand in der Pointgasse. „Ansonsten wurde nichts gemeldet“, wunderte sich Stadtbrandmeister Achim Senser, der stellvertretende Kommandant der Günzburger Wehr.

Üblicherweise werden bei solchen Regengüssen Unterführungen oder Keller überflutet. Kreisbrandrat Robert Spiller erklärte auf Nachfrage, auch in anderen Gegenden des nördlichen Landkreises sei kein Alarm ausgelöst worden.

Glimpflich ging der Brand in der Günzburger Pointgasse aus. Gegen 4 Uhr waren die Feuerwehren Günzburg, Reisensburg, Wasserburg, Denzingen und die Werksfeuerwehr des Bezirkskrankenhauses zu dem Brand gerufen worden, der auf eher ungewöhnliche Weise ausgebrochen war. Vermutlich wegen eines Blitzschlags war ein Elektroherd defekt geworden, worauf sich eine Herdplatte einschaltete und die hölzerne Herdabdeckung entzündete, wie der Günzburger Polizeichef Ernst Maguhn mitteilte.

„Rauchmelder retten Leben“

Dank eines Rauchmelders wurde der Hausbesitzer auf den Brand aufmerksam und konnte das Feuer löschen, noch ehe die vorsichtshalber mit einem Großaufgebot ausgerückten Feuerwehren vor Ort waren. „Rauchmelder können Leben retten“, weist Achim Senser auf die Bedeutung solcher technischer Einrichtungen hin. Den Sachschaden in der Küche beziffert die Polizei mit etwa 500 Euro.

Vor allem entlang der Donau war in der Nacht immer wieder kurzzeitig der Strom ausgefallen, wie Ingo Butters, Sprecher der Lechwerke (LEW), auf Anfrage bestätigte. Bei geringeren Überspannungen sprang die Stromversorgung wieder automatisch an. Bei höherer Spannung durch Blitzeinschläge etwa in der Nähe von Leitungen musste die Stromversorgung von Technikern in der LEW-Netzleitstelle in Augsburg hochgefahren werden.

Die 24 Stunden rund um die Uhr besetzte Netzleitstelle ist nach Angaben von Ingo Butters mit meteorologischen Systemen vernetzt, die es in Verbindung mit den Netzkarten der LEW ermöglichen, Störungen genau zu orten und damit rasch zu beheben.

Zu einem weiteren Einsatz wurde die Günzburger Feuerwehr gestern gegen 7.30 Uhr ins „Birket“ gerufen. Im Hochhaus an der Kirnerstraße war eine Person im Aufzug stecken geblieben. Dem Hausmeister gelang es allerdings, den „Eingesperrten“ rasch wieder zu befreien, sodass die Feuerwehr nicht eingreifen musste.

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de – Stand: 15.07.2009 – 19:45 Uhr

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