Nach Säureunfall klagen Mitarbeiter über Atemnot

(bwz). Ausgetretene Salpetersäure in einer Fertigungshalle der Firma Klimmer in Burgau hat am Donnerstag die Produktion von Stanzteilen für die Autoindustrie zum Erliegen gebracht.

Gegen 10.30 Uhr trat laut Geschäftsführer Torsten Klimmer an einer Aufbereitungsanlage ein Leck auf, durch das Salpetersäure austrat, die an der Luft verdampft. Die anrückenden Feuerwehrkräfte aus Burgau und Günzburg sicherten in Schutzanzügen und mit Atemschutz das Leck, entsorgten die Chemikalie mit speziellen Bindemittel, spülten mit Soda nach und belüfteten die Halle.

Zwei Mitarbeiter, die an einer Anlage in unmittelbarer Nähe des Lecks gerade dabei waren, Stanzteile zu verpacken, wurden durch das verdampfte Gas am stärksten verletzt. Aufgrund von Atemwegsproblemen sollten sie im Krankenhaus medizinisch weiterbehandelt werden, doch sie verweigerten den Transport mit einem Krankenwagen in die Klinik. „Das ist unvernünftig, weil es zu Komplikationen bis zu Lungenödemen kommen kann“, sagt der Günzburger BRK-Rettungsdienstleiter Gerhard Musch.

Drei Notärzte überprüften den Gesundheitszustand von insgesamt 112 Mitarbeitern. Acht Personen wurden mit Augenspülungen behandelt und müssen nun einen Augenarzt aufsuchen.

Am frühen Nachmittag sollte die Produktion wieder in Gang kommen, doch kurz nach 15 Uhr trat aus der Maschine erneut Salpetersäure aus. Die Fertigung wurde daraufhin bis auf weiteres gestoppt. Gegen 17 Uhr beendeten Feuerwehr und BRK ihren Einsatz. Eine Spezialfirma wurde von der Firmenleitung beauftragt, die Maschine zu zerlegen und die Ursache des Lecks ausfindig zu machen. Bis dies geschehen ist, ruht die Produktion in diesem Hallenabschnitt. „Das ist nicht unproblematisch. Wir mussten bereits Liefertermine verschieben, weil wir „just in time“ produzieren. Doch die Gesundheit unserer Mitarbeiter geht vor“, sagt Klimmer.

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Quelle: www.guenzburger-zeitung.de – Stand: 22.01.2009 15:56 Uhr

Dieser Bericht wird durch den KFV Günzburg bereitgestellt.

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