Hochwasser ging im Landkreis glimpflich ab

Der Himmel schloss noch rechtzeitig seine Schleusen. Das Hochwasser, das durch den starken Regen seit Pfingstsonntagabend die Pegel der Flüsse im Landkreis hatte massiv anschwellen lassen, ging glimpflich ab. „Es war ein Ereignis, aber kein markantes“, so bilanzierte gestern Nachmittag Harald Blau von der Wasserwirtschaftsamts-Servicestelle Krumbach. Statistisch gesehen habe es sich um ein alle fünf bis zehn Jahre vorkommendes Hochwasser gehandelt.

Um 15.01 gab der Krumbacher Hochwassernachrichtendienst Entwarnung für den Landkreis Günzburg und hob die Hochwasserwarnung auf. Im Laufe des gestrigen Tages sank der Wasserspiegel von Donau, Iller, Günz, Kammel und Mindel jeweils unter die Meldegrenze.

In der Nacht auf Mittwoch hatte die Mindel an der Messstelle Offingen die Hochwasser-Meldestufe 2 überschritten. Das heißt, land- und forstwirtschaftliche Flächen wurden vereinzelt überflutet, Gebäude standen allerdings nicht unter Wasser. Seinen Hochpunkt erreichte der Pegel an der Messstelle Offingen um 5 Uhr mit 4,10 Meter. Danach sank der Wasserspiegel kontinuierlich.

Die Günz überschritt am Messpunkt Nattenhausen die Meldestufe 3. Ihren Scheitel hatte die Flut Mittwochnacht von 2 bis 5 Uhr. Der Pegel lag diese drei Stunden lang konstant bei 2,29 Meter.

Am prekärsten war die Lage im Raum Ichenhausen. In der Sophie-Schmid-Straße in Autenried stand ein Keller unter Wasser. Die Freiwillige Feuerwehr Autenried rückte deswegen am Dienstag um 19.15 Uhr aus. Eine Viertelstunde früher begann der Hochwassereinsatz der Freiwilligen Feuerwehren Ichenhausen und Oxenbronn sowie des Technischen Hilfswerks (THW) Günzburg. Sie sperrten in Ichenhausen die Günztal- und Bürgermeister-Thaler-Straße und errichteten einen Sandsackdamm.

Sandsäcke wurden auch in Kleinkötz in der Bahnhofstraße benötigt, wo ebenfalls die Günz gefährlich hoch gestiegen war. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kleinkötz rückten um 20.23 Uhr aus und packten an.

Einen vierten Hochwassereinsatz gab es am Dienstagabend in Neuburg/Kammel. Um 20.11 Uhr wurde Alarm gegeben. Die Freiwillige Feuerwehr Neuburg eilte an den Einsatzort und sicherte die Dr. Lecheler-Straße mit Dammbalken ab.

In Remshart stieg der Pegel der Kammel infolge der starken Regenfälle bis gestern Nachmittag um mehr als das Dreifache. Der Scheitel lag von 16 bis 18 Uhr bei jeweils 1,59 Meter. Warum der Pegel auch Stunden, nachdem es zu regnen aufgehört hatte, immer noch stieg, konnte Harald Blau nicht beantworten. Meldestufen gibt es an der Kammel-Messstelle Remshart keine.

122 Liter in 50 Stunden geregnet

Die Iller (Messstelle Wiblingen) überstieg Meldestufe 1, die Donau (Messstelle Neu-Ulm, Bad Held) erreichte knapp nicht Stufe 1. Seinen Scheitel hatte das Hochwasser jeweils gegen 3 Uhr. Nach den Aufzeichnungen der Niederschlagsstation Haldenwang legte sich der Dauerregen am Dienstag gegen 23 Uhr.

Laut der zum Landkreis nächstgelegenen Wetterwarte Stötten (bei Geislingen an der Steige) hatte es die vorangegangenen rund 50 Stunden insgesamt 122,2 Liter auf den Quadratmeter (m²) geregnet. Das ist mehr als das langjährige Mittel im gesamten Mai, das in Stötten bei 109 Litern pro m² liegt.

Quelle: www.guenzburger-zeitung.de

Dieser Bericht wird durch den KFV Günzburg bereitgestellt.

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