Aus der Übung wurde plötzlich Ernst

Feuerwehren, Technisches Hilfswerk und Rotes Kreuz üben Hand in Hand

Von unserem Mitarbeiter Dieter März

Leipheim

Die
Feuerwehren, THW und BRK haben in der Nacht zum Samstag auf dem
Fliegerhorst Leipheim den Ernstfall geprobt. Plötzlich wurde aus der
Übung Ernst: Bei einer Verpuffung entwickelte sich starker Rauch, drei
Personen wurden leicht verletzt und zur Vorsicht ins Krankenhaus
gebracht.

Fast 300 Hilfskräfte und „Unfallopfer“, in 60
Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren Günzburg, Deffingen und Wasserburg,
der THW-Ortsgruppe Günzburg und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)
passierten am Freitag abend den Schlagbaum der Fliegerhorstwache in
Leipheim. Dieser Menschen-und Materialaufwand diente jedoch einem guten
Zweck. Die Freiwillige Feuerwehr Günzburg veranstaltete zusammen mit
den Feuerwehrkameraden aus Deffingen und Wasserburg, in Kooperation mit
dem THW Günzburg und Einheiten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)
Günzburg, Augsburg Stadt, Dillingen, Friedberg, München Nord und
Nürnberger Land sowie zwei Notärzten aus Friedberg und Augsburg eine
Nachtübung, die sich insgesamt über zwölf Stunden hinzog und aus
dreizehn einzelnen, aber jeweils verschiedenen Übungen bestand.

Mammutprogramm

„Urheber“
dieses Mammutprogramms waren der Günzburger Feuerwehrkommandant und
Stadtbrandinspektor Christian Eisele und Reinhold Attenhauser vom Roten
Kreuz. Nach viermonatiger Planungsphase stand das Schreckensszenario,
das jederzeit zur Realität werden könnte. Wie schon in früherer Zeit
konnte dank guter Kontakte des Günzburger Feuerwehrchefs zu den
Verantwortlichen im Fliegerhorst wieder das dortige weitläufige Gelände
genutzt werden. Das Leipheimer Abschleppunternehmen Hölldobler
fungierte als „Lieferant“ für die bei den Unfallszenen benötigten und
beteiligten Fahrzeuge, vom Auto über Laster bis hin zum Reisebus.

Eine
logistische, gut bewältigte Herausforderung war der Einsatz des
DRK-Betreuungszuges Günzburg/Leipheim. Für die Verpflegung der 300
Übungsbeteiligten wurde ein kompletter Versorgungsbereich aufgebaut,
der über den gesamten Zeitraum für warmes Essen und verschiedene
Getränke sorgte.

Für die anderen Helfer des DRK galt es, eine
kleine Zeltstadt als Verbandplatz für 50 angenommene Verletzte
aufzubauen. Wegen der kühlen Nachttemperaturen wurden sämtliche Zelte
mit entsprechenden Heizungen ausgestattet. Dabei kam es zu einem nicht
eingeplanten Zwischenfall.

Nach einem Stromausfall kam es bei der
anschließenden Wiederinbetriebnahme der Zeltheizung zu einer Verpuffung
mit starker Rauchentwicklung. Die sich zu diesem Zeitpunkt im Zelt
befindlichen sieben Kräfte konnten das Zelt eigenständig verlassen.
Drei der Betroffenen wurden jedoch, da sie Rauchgase eingeatmet hatten,
vorsichtshalber in das Günzburger Krankenhaus verbracht, das sie aber
wieder nach einigen Stunden der Überwachung verlassen konnten.

Zwölf
Stunden lang dauerte die gemeinsame Nachtübung von Feuerwehren, THW und
Rotem Kreuz in der Nacht zum vergangenen Samstag auf dem Leipheimer
Fliegerhorst.

Bilder: dim

Aus Günzburger Zeitung vom 19.09.2005

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