Nachbarn retten Rentnerpaar aus Wohnhaus

Waldstetten Wieder ein Wohnhausbrand in Waldstetten: Gestern Mittag gegen 13 Uhr brach in der Küche eines Wohnhauses an der Hauptstraße ein Brand aus, bei dem die Bewohner, ein altes Ehepaar, eine Rauchgasvergiftung erlitten. Der 93-Jährige und seine 81-jährige Frau wurden von Nachbarn in Sicherheit gebracht und vor dem Transport ins Weißenhorner Krankenhaus vor Ort vom Notarzt versorgt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf 50 000 bis 100 000 Euro.

Die Flammen schlugen schon aus dem Fenster, als Stefan Kirschenhofer, Einsatzleiter der Feuerwehr Waldstetten, zum Feuerwehrhaus eilte. Wenig später war ein großes Aufgebot von Hilfskräften vor Ort. Im Einsatz waren die Feuerwehren von Waldstetten, Ichenhausen, Ellzee und Günzburg, drei Rettungswagen des Roten Kreuzes aus Günzburg, Krumbach und Weißenhorn und die Polizei mit neun Mann und einer Frau.

Die Bewohner des Hauses waren derweil schon in Sicherheit, aus dem Haus geholt von Nachbarn. Albert Müller war gerade heimgekommen, als er bemerkte, dass es aus dem Haus gegenüber qualmte.

Der 63-Jährige rannte über die Straße und holte den 93-Jährigen, der kurz auf dem Hof gewesen und wieder in das brennende Haus zurückgegangen war, aus der Gefahrenzone. Albert Müllers Sohn Wolfgang rettete derweil die 81-jährige Frau aus dem verqualmten Hausgang. Willibald Wagner, der ebenfalls gegenüber wohnt, alarmierte die Hilfskräfte.

Einsatz erwies sich glimpflicher als erwartet

Als Brandursache vermutete Ernst Maguhn, Chef der Polizeiinspektion Günzburg und gestern Mittag ebenfalls am Brandort, dass die alten Leute einen Ofen anzünden wollten und dabei der Brand entstanden ist. Weil bei der Alarmierung von einem Vollbrand des landwirtschaftlichen Anwesens die Rede war, rückte die Polizei mit zehn Einsatzkräften aus.

Der Brand war kurz nach 13.30 Uhr unter Kontrolle, jedoch quoll noch eine ganze Weile dichter beißender Qualm vor allem aus Fenstern an der zur Straße gewandten Giebelseite. Atemschutztrupps mit je zwei Mann drangen in das knapp 90 Jahre alte Haus ein, um in den Fehlböden nach Glutnestern zu suchen. Dabei leisteten die Wärmebildkameras der Feuerwehr Günzburg und des Landkreises gute Dienste. Vor dem Haus rüsteten sich derweil die nächsten Atemschutztrupps für ihren Einsatz, um die Kameraden abzulösen.

Auf dem Gehweg standen Enkel des alten Ehepaars mit betroffenen Gesichtern, im Haus der Familie Müller wurde Sohn Wolfgang wegen Atemwegsbeschwerden vom Arzt versorgt, und als Rettungsleute die 81-jährige Hausbewohnerin auf einer Trage in den Rettungswagen schoben, blickte sie lange und voller Kummer auf ihr Zuhause. Die Feuerwehr war gestern noch eine ganze Weile im Einsatz, um auch die letzten Glutnester in den Fehlböden aufzuspüren und zu löschen.

Die Kripo Neu-Ulm suchte gestern nach der Brandursache. Vermutlich sei dem Hausherrn beim Anzünden eines Holzofens in der Küche ein Missgeschick passiert, teilte die Polizei Günzburg kurz vor Redaktionsschluss mit. Möglicherweise könnte das Feuer aber auch von einem Adventsgesteck ausgegangen sein.

Quelle: www.guenzburger-zeitung.de

Dieser Bericht wird durch den KFV Günzburg bereitgestellt.

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