Sturm Kyrill wütet auch im Landkreis Günzburg

Der Sturm Kyrill ist bis jetzt (21:05) auch jetzt im Landkreis Günzburg spürbar! Die Mehrere Feuerwehren waren und sind unterwegs um umgestürzte Bäume von den Straßen zu beseitigen, zwei Kaminbrände schlichen sich zwischen die Unwettereinsätze. Die Feuerwehr Günzburg rückte mit der Feuerwehr Deffingen und Ichenhausen aus um ein Zelt in der Nähe des V – Baumarktes zu sichern. Des weiteren musste auch eine Dachverkleidung einer Tankstelle gesichert werden. Die Nachalarmierungsstellen Burgau, Günzburg und Krumbach sind bis jetzt noch besetzt. Allein die Feuerwehr Krumbach fuhr am 18. und 19.01. 33 Unwettereinsätze, die Kyrill verursachte.

Bericht: Thomas Burghart, KFV – GZ
Bild: www.guenzburger-zeitung.de

Orkan „Kyrill“ fegt über den Landkreis Günzburg
Stürmische Nacht für Retter, Freude bei den Schülern Heute kein Unterricht an allen Schulen im Landkreis

Der Orkan „Kyrill“ ist gestern über die GZRegion hinweg gefegt und hat einige Schäden angerichtet. Die Retter von Feuerwehr, THW, Polizei und Katastrophenschutz waren vom frühen Nachmittag an im Dauereinsatz. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und zeitweise auch die Mittelschwabenbahn. Der Einsatz bis in die frühen Morgenstunden verlangte den Rettern alles ab, die gegen Orkanböen und peitschenden Regen kämpfen mussten. Schulkinder und Lehrer werden sich dagegen gerne an Orkan Kyrill zurück erinnern: Heute fällt an allen Schulen im Landkreis der Unterricht aus.
Praktisch im Minutentakt liefen bei den Feuerwehren im Landkreis Günzburg die Alarmmeldungen ein: Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und sorgten für Stromausfälle – unter anderem in Ichenhausen und in Eppisburg/Kreis Dillingen. Bei Ellzee stürzte beim Bahnhof ein Baum auf die Gleise der Mittelschwabenbahn, der Zugverkehr wurde später in ganz Bayern eingestellt. In Burtenbach, Röfingen, Behlingen, Deubach, Rechbergreuthen, Krumbach, Wattenweiler, Autenried, Weissingen und in vielen anderen Orten im Kreis mussten die Retter ausrücken. Ein Verkaufszelt auf dem Gelände eines Baumarktes bei der Autobahn wurde vom Sturm zerrissen, die Feuerwehren mussten bei der Absicherung ganze Arbeit leisten.

Aus der GZ vom 19.01.07

Markisen, Schilder und ein paar Bäume
Die Schadensbilanz von Sturm „Kyrill“ im Landkreis fällt glücklicherweise nur wenig beeindruckend aus

„Das hat einen rechten Bätscher gemacht“, erinnert sich Gisela Gienger an eine stürmische Nacht. Der Sturm „Kyrill“ wütete „Bei den Eichen“ in Bibertal-Echlishausen besonders heftig und warf Bäume um. Einer fiel auf die Sonnenterrasse der Familie Gienger. Dies ist noch einer der größeren Schäden im Landkreis. „Wir sind glimpflich davon gekommen“, bilanziert Kreisbrandrat Robert Spiller am Tag danach.

Die verschiedenen Ortsfeuerwehren leisteten im gesamten Landkreis über 80 Einsätze. „Wir haben Glück gehabt“, sagt Robert Spiller. In den Nachbarlandkreisen Augsburg, Neu-Ulm und dem Unterallgäu habe der Sturm weit mehr gewütet. So wurden die insgesamt etwa 300 eingesetzten Feuerwehrler überwiegend wegen umgefallenen Bäumen oder lockeren Dachplatten gerufen.

Am vergangenen Donnerstag bereits ab dem frühen Nachmittag gingen die ersten Meldungen über die Folgen des Sturms ein. Nach 21 Uhr, so Spiller, wurde es dann deutlich ruhiger.

Die wichtigste Bilanz: Verletzte durch „Kyrill“ gibt es nicht zu beklagen. Die Einsatzzentrale der Polizeidirektion Krumbach nahm bis etwa 2 Uhr in der Nacht zum Freitag an die 500 Notrufe entgegen, über 220 Einsätze wurden im gesamten Einsatzgebiet registriert.

Die Polizeiinspektion Günzburg hatte insgesamt 18 Einsätze wegen des Sturms, etwas ruhiger ging es in Burgau zu:

Günzburg: Eine beleuchtete Werbetafel am Ärztehaus auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses wurde abgerissen. Auf der B 16, Höhe Abzweigung zum Flugplatz, hatte sich ein Baum geneigt und drückte massiv auf eine Telefonleitung.

Ebenfalls auf der B 16, Höhe Abfahrt Denzingen, wurde eine Ampelanlage beschädigt. „Die vielleicht kostspieligste Sturmfolge“, vermutet Kreisbrandrat Spiller.

An einem Verkaufszelt in der Nähe eines Baumarktes wurde, wie berichtet, die Plane an beiden Giebelseiten durch den Sturm beschädigt und ein Telefonmast hielt „Kyrills“ Kräften nicht mehr Stand. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch eine ausgefahrene Sonnenmarkise an einer Gaststätte in der Ulmer Straße.

Kötz: Zwischen der „Munasenke“ und der Bushaltestelle drohte ein Baum auf die B16 zu fallen und zwischen Deubach und Ebersbach lagen mehrere Stämme quer über die Fahrbahn.

Ähnliches spielte sich zwischen Großkötz und Oxenbronn ab. Ein Baum musste gefällt werden, weil er drohte komplett auf die Straße zu fallen.

Leipheim: Die Straßenbeleuchtung fiel aus und Teile eines Blechdaches flogen gegen ein vorbeifahrendes Auto. Ein Baum blockierte die Verbindungsstraße von Leipheim nach Weißingen.

Bibertal: Ein Baum stürzte „Bei den Eichen“ um und zerstörte einen Teil einer Sonnenterrasse. Silheim: Ein Baum lag quer über der Straße.

Ichenhausen: Umgestürzte Bäume waren auch hier zu beklagen. Einer davon auf der Fahrbahn zwischen Ichenhausen und Ettenbeuren, ein anderer kam erst an der Hochspannungsleitung im Rohrbachring wieder zum Stehen. Zudem wurden die Bahngeleise in der Nähe des Bahnhof Ellzee blockiert. Eine Birke in der Ettenbeurer Straße knickte am Ortsende ein und blieb bis zum Eingreifen der Feuerwehr auf der Fahrbahn liegen. Die Verbindungsstraße Ebersbach – Deubach musste wegen Sturmschäden gesperrt werden.

Burgau: Umgestürzte Bäume führen zwischen Limbach und Hammerstetten sowie Burtenbach und Dinkelscherben zu Straßensperren.

Nach dem Orkan „Kyrill“ waren in Bayern zahlreiche Bahnstrecken durch umgestürzte Bäume blockiert, der komplette Zugverkehr kam zum Erliegen. Mit dem heutigen Samstag soll sich bis auf wenige Ausnahmen (außerhalb des Landkreises) der Bahnverkehr komplett normalisieren, teilt die Bahn mit.

Durchatmen auch bei den Waldbesitzern: Im Vergleich mit Stürmen wie „Lothar“ und „Wiebke“ kam Kyrill den Bäumen wohl wie ein laues Lüftchen vor: „Wir haben keine großflächigen Würfe zu beklagen“, sagt Josef Strehle, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Wettenhausen. Die Schadensmenge in der Gemeinschaft, in der etwa 1000 Waldbesitzer im Landkreis repräsentiert sind, schätzt Stehle auf 5000 Festmeter. „Das kann der Markt gut aufnehmen“, sagt Strehle. Das heißt, dass die Waldbesitzer nach derzeitiger Erkenntnis keinen wirtschaftlichen Schaden von „Kyrill“ davon tragen, weil sich das Holz weiter verkaufen lasse.

Auch Volker Fiedler, Leiter der auch für Günzburg zuständigen Weißenhorner Dienststelle des bayerischen Staatsforsts, hat sich ebenfalls bereits einen Überblick verschafft: „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Ein Grund, der dahinter stecke: Der Boden war relativ trocken, sodass auch die flach wurzelnden Fichten noch Halt finden konnten.

Dieser Bericht wird durch den KFV Günzburg bereitgestellt.

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