Wenn die Feuerwehr feiert, dann lacht auch der Himmel

Festumzug mit 1400 Teilnehmern aus 83 Vereinen

Günzburg (kih).

Nach zweijähriger Vorbereitungszeit eine Punktlandung: Am Tag des Festumzuges strahlte die Sonne von einem fast blauen Himmel. Fast zu gut meinte sie es mit den Günzburger Feuerwehr-Jubilaren und ihrer Anhängerschaft, so manch einer floh vor den stechenden Strahlen in kühlenden Schatten. Aber was soll’s: Erstens sind Feuerwehrler Hitze gewohnt, und zweitens endete das Ganze auf dem Volksfestplatz, mitten im Bierzelt.

Man mochte es kaum glauben, welch ausgeklügeltes System sich aus dem geordneten Chaos aus Fahnen, Uniformen, Trachten und Instrumententrägern entwickelte, das sich um 14 Uhr auf dem Schlossplatz sammelte und eine halbe Stunde später von Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und Feuerwehrkommandant Christian Eisele auf den Weg über Marktplatz, Dillinger- und Bahnhofstraße zum Volksfestplatz geschickt wurde. 1400 Teilnehmer aus 83 Vereinen, so ging aus der Teilnehmerliste hervor, hatten sich zum Mitmachen beim Festzug gemeldet.

Von weit her kamen sie, bis aus Hersbruck, Radolfzell und Kempten. Der überwiegende Teil natürlich aus dem hiesigen und den benachbarten Landkreisen. Doch nicht Feuerwehruniformen allein beherrschten das Bild, viele Trachtler brachten Buntes ins vorherrschende Blau, Sportvereine steuerten lebendige Farbtupfer bei, genau so wie Schützen, kleidungsmäßig dezent, aber mit schweren Ketten behangen. Musikkapellen und Fanfarenzüge, ebenfalls in fröhlich gestimmtem Outfit, etablierten sich als Sendboten pulsierend strammer Marschtonart aus Blech und Holz, zu der die Fahnenträger kraftvoll imposante Rundumschwünge beisteuerten. Auch dabei: 30 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Waldstetten ­ wer spricht da noch von Nachwuchssorgen?

Die Ehrengast-Prominenz, vom OB über Alt-OB bis zum Kommandant und Kreisbrandrat, ließ sich, huldvoll dem Volk zuwinkend, von feurigen Rappen in offener Prunkkarosse kutschieren. Einige Einsatzfahrzeuge i. R., Oldtimer nostalgischer Bauart, kündeten, mit liebevoll aufgefrischter Eleganz, von längst vergangenen Feuerwehrzeiten.

Vor dem Bierzelt standen die Fahnenträger in farbenprächtigem Spalier, geleiteten die Ankommenden ins rettende Schattenreich zu labendem Trunk. Erst ganz zum Schluss waren sie selbst dran, transportierten ihr Gerät, furios miteinander um die Wette schwingend, durch das Zelt, um es dann in Reih und Glied in einem Ständer abzustellen.

Als Gastgeschenk hatte sich der Veranstalter etwas absolut Zweckmäßiges und spontan Brauchbares ausgedacht: den Volksfest-Maßkrug 2006. Gut zu gebrauchen für den Sportverein Wasserburg, er nämlich wurde als personell stärkster Mitmarschierer (56 Teilnehmer) mit einem Fässchen Bier prämiert. Das Ein-Mann-Team aus Reutti bei Neu-Ulm wurde letzter Sieger, und belohnt mit einem halben Hähnchen und einer vollen Maß.

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